World Travel Market in London: Das sind die Trends der Zukunft

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Von Damon Embling
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Der Freizeitreiseverkehr liegt nur noch 10 Prozent unter dem Niveau von 2019. Der Aufschwung der Branche kommt - trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Ungewissheiten und einem Sommer mit hohen Temperaturen und verheerenden Waldbränden in Ländern wie Griechenland.

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Auf der Fachmesse World Travel Market in London werden die neuesten Trends vorgestellt, die die Tourismus- und Reiseindustrie jetzt und in Zukunft prägen werden. 

Tausende Fachleute treffen sich, um Geschäfte zu machen und zu diskutieren. Die Branche ist immer noch dabei, sich von der COVID-19-Pandemie zu erholen.

"Der Freizeitreiseverkehr liegt nur noch 10 Prozent unter dem Niveau von 2019", erklärt Dave Goodger, EMEA-Geschäftsführer bei Tourism Economics. "Aber 2019 war ein Spitzenjahr. Das Reiseniveau, das wir in diesem Jahr erleben, wurde nur in drei Jahren in der Geschichte übertroffen."

Die Fachmesse World Travel Market in London zeigt die neuesten Trends, die die Tourismus- und Reisebranche jetzt und in Zukunft prägen werden
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Dieser Aufschwung kommt trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Ungewissheiten und einem Sommer mit hohen Temperaturen und verheerenden Waldbränden in Ländern wie Griechenland

"In puncto Tourismus ist die größte Herausforderung für die Zukunft auf lange Sicht die Klimakrise", meint Dimitris Frangakis, Generalsekretär der nationalen griechischen Tourismusorganisation. "Griechenland hat ein Konzept bis 2030, um Nachhaltigkeit in der Umwelt zu erreichen, die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen und sich natürlich an die neue Zeit anzupassen."

Dimitris Frangakis, Generalsekretär der nationalen griechischen Tourismusorganisation
Dimitris Frangakis, Generalsekretär der nationalen griechischen Tourismusorganisationeuronews

Das spanische Valencia lockt Touristen mit seinen Stränden, seiner natürlichen Schönheit und seiner Geschichte. Die Stadt ist für ihren nachhaltigen Tourismus bekannt und wurde zur Grünen Hauptstadt Europas 2024 gekürt. 

"Die alte Quelle des Flusses ist jetzt eine große Grünfläche, ein großer grüner Boulevard", erzählt Carlos Mazón Guixot, Präsident der Regierung der Region Valencia. "Wir arbeiten sehr hart daran, den öffentlichen Verkehr zu verbessern. Das ist sehr wichtig für uns. Für neue Energietechnologien. Nicht nur für ein Jahr, sondern langfristig."

Nach der Pandemie bedeutet Nachhaltigkeit auch, die Zahl der Reisenden zu begrenzen. Venedig zum Beispiel plant, im nächsten Jahr eine Steuer von fünf Euro für Tagesausflügler zu erheben, um den Übertourismus zu bekämpfen. 

Andere Reiseziele, wie Kroatien, feilen ebenfalls an Strategien, sagt Martina Srnec von der kroatischen Tourismuszentrale: 

"Bei uns gibt es keinen Übertourismus, vielleicht nur in einigen Städten wie Dubrovnik. Als Land haben wir noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt für lokale Behörden und Entscheidungsträger, darüber nachzudenken. Das ist wichtig, denn wir wollen unser Land so erhalten, wie es heute ist."

Martina Srnec von der kroatischen Tourismuszentrale
Martina Srnec von der kroatischen Tourismuszentraleeuronews

Thailand setzt bei den Besucherzahlen auf Qualität statt Quantität. Man lenkt von traditionellen Hotspots ab und erschließt andere Orte im Land. 

"Wir konzentrieren uns mehr darauf, was die Touristen in Thailand ausgeben und erleben", so Siripakorn Cheawsamoot, stellvertretender Gouverneur der Tourismusbehörde von Thailand (TAT). "Dann geht es auch um die Verteilung der Touristen, Kontakt zu den Einheimischen, Erkundung weiterer Reiseziele. So kommen wir weiter." Wir konzentrieren uns mehr auf den Wert, den die Touristen in Thailand ausgeben. Zweitens geht es auch um die Verteilung der Touristenzahlen. Die Verbindung zu ihrer lokalen Gemeinschaft, die Verbindung zu anderen Reisezielen, über das gesamte Reiseziel hinweg. Das ist der Weg, auf dem wir vorankommen."

Siripakorn Cheawsamoot, stellvertretender Gouverneur der Tourismusbehörde von Thailand (TAT)
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Auch die Vorlieben entwickeln sich weiter. Laut einer Studie des World Travel Markets geht es für Millennials und die Generation Z zunehmend um Erfahrungen und Bucket Lists. Und es gibt einen Trend zu längeren Aufenthalten.

"Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit steht entschleunigter Urlaub im Mittelpunkt", so Vasyl Zhygalo, Portfolio Director beim World Travel Market. "Das heißt, weniger Ferien, aber dafür länger. Und es geht mehr um Erlebnisse als ums Sonnenbaden."

Marokko ist ein Land, das diese Erfahrungen bietet. Man will bis 2030 jährlich 26 Millionen Touristen anlocken, fast doppelt so viele wie in diesem Jahr. 

"Die Menschen wollen authentische Erfahrungen machen", findet Fatim-Zahra Ammor, Ministerin für Tourismus von Marokko. "Sie wollen mit der Natur in Kontakt kommen, die lokale Küche probieren und lokale Gemeinschaften kennenlernen. Sie suchen auch die freie Natur: Erlebnisse in der Wildnis, lange Spaziergänge, die Berge."

Es wird erwartet, dass sich der weltweite Reise- und Tourismussektor in den nächsten Jahren vollständig erholen wird. Die Branche erlebt einen Wandel, denn sie plant für 2024 und darüber hinaus.

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