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Intel: Aus für Chip-Fabrik in Magdeburg - tausende Stellen werden gestrichen

Das Intel-Logo ist an der Außenseite der Intel-Zentrale in Santa Clara, Kalifornien, am 12. Januar 2011 zu sehen.
Das Intel-Logo ist an der Außenseite der Intel-Zentrale in Santa Clara, Kalifornien, am 12. Januar 2011 zu sehen. Copyright  Paul Sakuma/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
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Von Doloresz Katanich mit AP
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Der US-Chiphersteller Intel ist in der Krise. Zehntausende Stellen sollen weltweit abgebaut werden, um die Zukunft des Unternehmens zu retten. Viele Projekte in Europa sind somit auf Eis gelegt - darunter auch der milliardenschwere Bau einer Fabrik in Madgeburg.

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Die neue Chip-Fakrik in Magdeburg - sie kommt nicht. Der US-Chiphersteller Intel hat das Projekt auf Eis gelegt. Das Versprechen von 3.000 Arbeitsplätzen - futsch. Nicht nur für das Bundesland Sachsen-Anhalt, auch für die ehemalige Bundesregierung hatte der geplante Bau eine hohe Bedeutung: sie hatte staatliche Hilfen von knapp zehn Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Doch nun das Aus. Auch andere Projekte in Europa werden nun nicht mehr realisiert. In Costa Rica, Vietnam oder Malaysia wird ebenfalls nicht mehr zusätzlich investiert. In den USA wird das Unternehmen den Bau eines Halbleiterwerks in Ohio "weiter" verlangsamen.

Fast 25.000 Mitarbeiter betroffen

Intel entlässt weltweit Zehntausende Mitarbeiter, bis zu einem Viertel der fast 100.000 Beschäftigten. In einem Memo an die Mitarbeiter erklärte CEO Lip-Bu Tan, dass Intel plant, das Jahr mit 75.000 "Kern"-Mitarbeitern, ohne Tochtergesellschaften, durch Entlassungen und Fluktuation zu beenden. Ende letzten Jahres waren es noch 99.500 Beschäftigte. Zuvor hatte das Unternehmen bereits einen Abbau von 15 % der Belegschaft angekündigt.

"Ich weiß, dass die letzten Monate nicht einfach waren. Wir treffen harte, aber notwendige Entscheidungen, um die Organisation zu straffen, die Effizienz zu steigern und die Verantwortlichkeit auf allen Ebenen des Unternehmens zu erhöhen", schrieb Tan. Die Kürzungen seien überlebenswichtig für das Unternehmen.

Intel verpasst technologischen Wandel

Intel wurde 1968 zu Beginn der PC-Revolution gegründet und gehört somit zu den "Gründungsmitgliedern" das Silicon Valley. Doch der Konzern verpasste den technologischen Wandel hin zu mobilen Endgeräten, der 2007 durch die Einführung des iPhones von Apple ausgelöst wurde. Inzwischen ist Intel hinter Rivalen wie Nvidia Advanced Micro Devices zurückgefallen.

Intels Probleme haben sich mit dem Aufkommen der künstlichen Intelligenz vergrößert - einem boomenden Bereich, in dem die Chips des einst kleineren Konkurrenten Nvidia zur heißesten Ware der Technologiebranche geworden sind.

Konzern hinkt Erwartungen deutlich hinterher

Die Marktkapitalisierung des in Santa Clara, Kalifornien, ansässigen Unternehmens belief sich zum Börsenschluss am Donnerstag auf 98,71 Milliarden Dollar (84 Milliarden Euro), verglichen mit Nvidias 4,24 Billionen Dollar (3,61 Billionen Euro).

Tan sagte, Intel konzentriere sich auf sein "Kernproduktportfolio" und Angebote im Bereich der künstlichen Intelligenz, um Kunden besser bedienen zu können. "Es gibt keine Blankoschecks mehr", schrieb Tan. "Jede Investition muss wirtschaftlich sinnvoll sein."

Für das zweite Quartal meldete Intel einen Verlust von 2,9 Mrd. Dollar (2,47 Mrd. Euro) oder 67 Cent pro Aktie, nach einem Verlust von 1,6 Mrd. Dollar (1,36 Mrd. Euro) oder 38 Cent pro Aktie ein Jahr zuvor. Ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 10 Cents je Aktie.

Der Umsatz blieb mit 12,9 Mrd. Dollar (10,1 Mrd. Euro) unverändert. Analysten hatten laut einer Umfrage von FactSet im Durchschnitt mit einem bereinigten Gewinn von 1 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 12 Mrd. US-Dollar (10,2 Mrd. Euro) gerechnet.

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