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EU plant Mikrochip-Pflicht für alle Katzen und Hunde

Derzeit gibt es in der EU 127 Millionen Katzen und 104 Millionen Hunde, wobei etwa 44 % der Haushalte ein Haustier besitzen.
Derzeit gibt es in der EU 127 Millionen Katzen und 104 Millionen Hunde, wobei etwa 44 % der Haushalte ein Haustier besitzen. Copyright  AP Photo
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Von Gerardo Fortuna
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Zukünftig sollen alle Katzen und Hunde in der EU einen Chip bekommen. Damit will das Europäische Parlament gegen Betrug vorgehen und die Tierschutzstandards verbessern.

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Der Mikrochip für Katzen und Hunde in der Europäischen Union soll verpflichtend werden. Die EU möchte so gegen Betrug vorgehen und die Tierschutzstandards besser durchsetzen.

Damit ist die EU der Festlegung gemeinsamer Mindeststandards für die Zucht und Haltung von Katzen und Hunden einen Schritt näher gekommen, nachdem über Änderungen am ursprünglichen Vorschlag der Europäischen Kommission abgestimmt wurde.

Dieses Votum ebnet den Weg für Verhandlungen mit den EU-Ministern, die ihren Standpunkt bereits im vergangenen Jahr festgelegt hatten.

Haustiere registrieren: Kein einheitliches System in der EU

Derzeit ist die Registrierung von Haustieren in 24 EU-Mitgliedstaaten vorgeschrieben, aber die Systeme sind uneinheitlich. Nur eine private Initiative, Europetnet, verbindet nationale und regionale Datenbanken in 17 Ländern.

Die EU-Abgeordneten schlagen außerdem vor, dass Hunde und Katzen, die aus Nicht-EU-Ländern zum Verkauf eingeführt werden, vor der Einreise mit einem Mikrochip versehen und in einer nationalen Datenbank registriert werden müssen.

"Dies ist ein klarer Schritt gegen die illegale Zucht und die unverantwortliche Einfuhr von Tieren aus Nicht-EU-Ländern", sagte Veronika Vrecionová, als Berichterstatterin für das Dossier zuständig.

Eine Wählerin mit einem Hund wartet in einem Wahllokal in Rom, 25. September 2022
Eine Wählerin mit einem Hund wartet in einem Wahllokal in Rom, 25. September 2022 AP Photo

Tierschutzorganisationen begrüßten die Abstimmung als einen wichtigen Durchbruch. Das Gesetz stelle grundlegende Standards - einschließlich angemessener Fütterung, tierärztlicher Versorgung und Schutz vor Missbrauch - sicher und würde dazu beitragen, unregulierte Hinterhofzucht und missbräuchliche Welpen- und Kätzchenmühlen zu beseitigen.

Frühere Änderungsanträge der Europaabgeordneten hatten in Teilen zu Bedenken geführt, weil sie möglicherweise den illegalen Handel erleichtern könnten. Tierschutzorganisationen bestätigten jedoch, dass diese Fragen in der Schlussabstimmung im Plenum geklärt wurden.

Entscheidend ist, dass das Parlament über den ursprünglichen Vorschlag der Kommission hinausging und eine vollständige Identifizierung und Registrierung aller gehaltenen Katzen und Hunde forderte - nicht nur derjenigen, die auf den Markt gebracht werden.

"Die Abgeordneten haben heute endlich einen Schritt unternommen, auf den wir seit Jahren gewartet haben und der den illegalen Heimtierhandel in Europa ein für alle Mal beenden könnte", sagte Joe Moran, Direktor des europäischen Büros von VIER PFOTEN International.

Um die Ausbeutung von Tieren zu verhindern, wollen die Abgeordneten auch die Anzahl der Würfe begrenzen, die ein weibliches Tier in seinem Leben haben darf. Die Regeln würden für alle Züchter gelten, unabhängig von der Größe der Zuchtbetriebe.

Eine Katze sitzt an einem Fenster mit Weihnachtsschmuck in Bukarest, 1. Dezember 2023.
Eine Katze sitzt an einem Fenster mit Weihnachtsschmuck in Bukarest, 1. Dezember 2023. AP Photo

Laut Iwona Mertin, Leiterin des Programms für Haustiere bei der Eurogroup for Animals, hat das Europäische Parlament einen positiven Schritt getan, indem es kleine Züchter in den Geltungsbereich des Vorschlags aufgenommen hat.

"Dies ist wichtig, vor allem in Ländern, in denen 80 Prozent der Züchter weniger als vier Würfe pro Jahr produzieren. Ohne diese Regelung würde ein großes Schlupfloch bestehen bleiben", sagte sie.

Derzeit gibt es in der EU 127 Millionen Katzen und 104 Millionen Hunde. Etwa 44 Prozent der Haushalte besitzen ein Haustier. Der jährliche Wert des Sektors wird nach Angaben der EU-Kommission auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt.

Die Abgeordneten haben auch die Möglichkeit offen gelassen, den Schutz des Gesetzes in Zukunft auf andere Haustiere auszuweiten, indem sie die Schaffung einer so genannten "Positivliste" unterstützen, d.h. einer Liste, die nur Arten zulässt, die als Haustiere gehalten und verkauft werden dürfen.

Es wird erwartet, dass die abschließenden Verhandlungen zwischen dem Parlament und den EU-Ministern bald beginnen und die letzte Phase vor der Verabschiedung des Gesetzes markieren.

Cutter • Gregoire Lory

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