Jedes Jahr sterben etwa 161.000 Menschen an Darmkrebs. Britsche Wissenschaftler erforschen nun, ob ein Stoff, der in roten Weintrauben enthalten ist, Darmkrebs vorbeugen kann.
Forscher erproben, ob der in roten Weintrauben enthaltene Stoff Resveratrol zur Vorbeugung von Darmkrebs beitragen könnten. Studien in einem frühen Stadium waren jedenfalls vielversprechend.
Darmkrebs beginnt entweder im Dickdarm oder im Enddarm und wird auch als kolorektaler Krebs bezeichnet.
Im Jahr 2022 gab es in Europa fast 362.000 neue Fälle, was 13 Prozent aller neu diagnostizierten Krebserkrankungen ausmacht. Mit mehr als 161.000 Todesfällen in diesem Jahr ist Darmkrebs auch die zweithäufigste Ursache für Krebstodesfälle.
Die Universität Leicester und das britische National Institute for Health and Social Care Research (NIHR) haben diese Woche die Studie gestartet. Für die Studie wurden 1 300 Patienten aus ganz England und Wales rekrutiert, bei denen im Rahmen von Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen Polypen - kleine Zysten, die sich zu Krebs entwickeln können - entdeckt wurden.
Nach der Entfernung der Polypen erhalten die Teilnehmer eine von vier Behandlungen: Aspirin, Aspirin und Metformin, gereinigtes Resveratrol oder ein Placebo oder Scheinmedikament.
Die Forscher wollen herausfinden, ob rezeptfreie Arzneimittel - wie Aspirin und Metformin, das zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wird - oder Nahrungsergänzungsmittel wie Resveratrol das Darmkrebsrisiko verringern können, so Cancer Research UK, das die Studie mitfinanziert.
"Wenn Darmpolypen entdeckt werden, ist ihre Entfernung keine Garantie dafür, dass sie nicht wiederkommen oder in Zukunft zu Krebs werden", sagte Mark Hull, einer der Studienleiter und Professor für molekulare Gastroenterologie an der Universität Leeds, in einer Erklärung.
"Durch therapeutische Vorbeugung versuchen wir alles, was wir können, um das Krebsrisiko zu verringern, und die Studie ist nur eine Möglichkeit, wie wir das tun können", fügte er hinzu.
Die Studie stützt sich auf frühere Forschungsarbeiten unter der Leitung von Karen Brown, Direktorin des Krebsforschungszentrums in Leicester, bei denen festgestellt wurde, dass selbst geringe Dosen von gereinigtem Resveratrol das Wachstum von Krebszellen in Mäusen und menschlichen Gewebeproben verlangsamen können.
Brown sagte, dass zusätzlich zu Änderungen des Lebensstils, die das Krebsrisiko verringern können - wie die Aufgabe des Rauchens, die Einschränkung des Alkoholkonsums, eine gesunde Ernährung und ein gesundes Gewicht - Maßnahmen wie Resveratrol dazu beitragen können, Darmkrebs in seinem frühesten Stadium zu stoppen.
Laut Iain Foulkes, dem Direktor für Forschung und Innovation von Cancer Research UK, ist die neue Studie eine der bisher größten in Großbritannien zur Krebsprävention durch Therapeutika.
Es wird noch einige Jahre dauern, bis die Wissenschaftler Antworten haben, aber wenn eine der Behandlungen funktioniert, könnte sie allen Patienten angeboten werden, die für eine Darmkrebsvorsorge in Frage kommen. So kann das Risiko verringert werden, dass sie Polypen und möglicherweise später Krebs entwickeln.
"Diese Studie öffnet die Tür zu einer neuen Ära der Krebsforschung, in der Krebs durch modernste Wissenschaft viel besser verhindert werden kann", sagte Foulkes.