"Man kann den Klimawandel nicht umkehren"

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Von Efi Koutsokosta, Sabine Sans
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Beim Thema extreme Hitzewellen stehen wir an einem Wendepunkt. Dazu ein Interview mit dem Wissenschaftler Pro. Johannes Lelieveld vom Max-Planck-Institut.

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Der vergangene Sommer war dramatisch, was extreme Hitzewellen und noch nie dagewesene Waldbrände angeht. Experten sprechen von einem Wendepunkt.

Euronews-Reporterin Efi Koutsokosta sprach darüber am Rande einer Klimakonferenz auf Zypern mit Prof. Johannes Lelieveld vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz:

"Was mich beunruhigt, ist die Entwicklung der Hitzeextreme, also von Dürren und Bränden. Das sind zwar Naturereignisse, aber es wird immer schlimmer. Was mir aber am meisten Sorge macht, ist die Entwicklung der extremen Hitze, denn irgendwann wird es so weit sein, dass die Menschen nicht mehr überleben können, zumindest nicht ohne Klimaanlage", sagt der Wissenschaftler. 

Efi Koutsokosta: "Wo ist geografisch gesehen der schlimmste Ort?"

Prof. Johannes Lelieveld:

"Was die Hitze betrifft, so sind es eindeutig der Nahe Osten, der östliche Mittelmeerraum und Nordafrika, weil es dort bereits sehr heiß ist. Das hängt mit dem Mangel an Feuchtigkeit zusammen, es gibt keine Verdunstung zur Abkühlung. Und auch die großräumige Zirkulation, die mit Afrika und dem Monsun in Asien verbunden ist, führt dazu, dass sich diese Region sehr schnell aufheizt. Die westeuropäischen Länder werden große Probleme mit Überschwemmungen haben, weil es dort mehr regnen wird. Hier auf Zypern wird es also weniger regnen, während es dort mehr regnen wird. Auch wenn die Winter weniger streng sein werden als in der Vergangenheit, was vielleicht als Vorteil gesehen werden könnte, gibt es andere Dinge, die sich auf diese Länder auswirken werden."

Efi Koutsokosta: "Wird diese Entwicklung umkehrbar sein?"

**Prof. Johannes Lelieveld: **

"Nicht wirklich, man kann den Klimawandel nicht umkehren,- das würde voraussetzen, dass die Menge an Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre wirklich abnimmt. Vielleicht wird es eine Technik geben, um sie aus der Atmosphäre zu entfernen. Aber das wird teuer werden, andernfalls wird der Klimawandel bleiben, weil er eine sehr lange Lebensdauer hat. Das Einzige, was wir tun können, ist, einen weiteren Anstieg zu verhindern und uns an den Klimawandel anzupassen, den wir bereits haben."

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