"Visa For Music": Speed Dating für Musiker und Festivalveranstalter in Rabat

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Von Euronews
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“Visa For Music” ist ein internationaler Musikmarkt mit Schwerpunkt Afrika und Naher Osten, der Künstler, Produzenten, Tourmanager und Festivalveranstalter aus zusammenbringt. Auf der ersten Ausgabe des Forums im marokkanischen Rabat
präsentierten rund 60 Vertreter aus dem Musikgeschäfte ihre Trümpfe. Verantwortlich für das Forum ist Brahim El Mazned, der ebenfalls das Timitar Musikfestival in Agadir leitet.

“Was oft vergessen wird, ist, dass Afrika eine Milliarde Einwohner, eine wunderbare künstlerische Dynamik und eine reiche musikalische Vielfalt hat. Ich glaube, dass es möglich ist, hier in Afrika eine interessante Plattform zu schaffen, die eine direkte Kontaktaufnahme mit unseren Künstlern ermöglicht, statt jedes Mal über Europa oder die USA den Kontakt herzustellen.”

Viele Bands, wie Alle’s Tones, die auf der Showcase Bühne des Forums eine kleine Kostprobe gaben, können trotz internationaler Anfragen nicht von ihrer Musik leben. Die Industrie in ihrer Heimat ist nicht ausreichend entwickelt, und die staatliche Unterstützung lässt zu wünschen übrig.

Tohossoussi Codjo Samson, Alle’s Tones: “Wir erhalten jedes Jahr viele Einladungen. Und manchmal sagt man uns, dass wir für die Reisekosten selbst aufkommen müssen. Also wenden wir uns an staatliche Stellen, schreiben jede Menge Anfragen und bekommen ebenso viele Absagen, man dreht sich im Kreis. Das ist unser größtes Problem.”

“N3rdistan” ist eine Band aus Casablanca, die Rap, Electro, Rock und afrikanische Klänge vermischt. In ihrer Heimat haben sie bereits eine solide Fangemeinde. Der Klangmix könnte auch im Ausland auf offene Ohren stoßen.

Für eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zwischen Festivalmachern, Musikern und Managern sorgt unter anderem das sogenannte Speed Dating, kurze Gespräche zum Kennenlernen. Das professionelle Publikum weiß das Angebot zu schätzen.

Abdi Rashid Jibril, Musikmanager, Kenia: “Wir sind froh, bei ‘Visa For Music’ dabei zu sein, es ist toll, einen Musikmarkt hier in Nordafrika zu haben”.

Rania Elias-Khoury, Festivalleiterin, Jerusalem: “Das Forum ist gut organisiert, man hat die Möglichkeit, alle Teilnehmer bei Besprechungen, Showcase Auftritten oder Speed Datings wie diesem kennenzulernen.”

Hilde Björkum, Festivalleiterin, Norwegen: “Die internationale Szene für Weltmusik hat bereits allerhand Angebote. Aber es gibt noch viel zu tun. Und Treffen wie diese Musikmesse sind meiner Ansicht nach eine gute Idee.”

Peter Hvalkof, Programmdirektor, Roskilde Festival: “Ich weiß, dass das Netzwerk, hinter ‘Visa For Music’ über viele ausgezeichnete Kontakte in ganz Afrika und im Nahen Osten verfügt. Es ist ein interessanter Ort, nicht nur, um Kontakte zu knüpfen, sondern vor allem, um die Showcase-Auftritte zu sehen.”

"Mashrou’ Leila" aus Beirut zählen derzeit zu angesagten Bands in der Region, nicht nur wegen ihrer eingängigen Popmelodien. Ihre Texte sind kritisch und frech und sprechen offen das Thema Homosexualität an.
Musikmärkte wie “Visa For Music” in Rabat können dafür sorgen, dass Bands wie “Mashrou’ Leila” auch international ein breites Publikum erreichen.

Wolfgang Spindler, euronews: “Marokko ist sicherlich geografisch ein günstiger Standort für eine Musikmesse, um Musikern aus dieser Region eine neue internationale Plattform zu schaffen. Man darf Visa für Musik viel Erfolg für die Zukunft wünschen.”

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