"Good Kill" - Die Einsamkeit des Drohnenpiloten

"Good Kill" - Die Einsamkeit des Drohnenpiloten
Von Euronews
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In Good Kill spielt Ethan Hawke einen ehemaligen Kampfjet-Piloten, der nun auf einer Militärbasis vor dem Bildschirm strategisch wichtige Ziele in

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In Good Kill spielt Ethan Hawke einen ehemaligen Kampfjet-Piloten, der nun auf einer Militärbasis vor dem Bildschirm strategisch wichtige Ziele in Afghanistan mit dem Joystick auslischt.

Klinisch saubere Kriegsführung, aber nicht ohne Nebenwirkungen. Den Piloten plagen moralische Bedenken.

Ethan Hawke: “Das ist ein Thema, über das die meisten von uns kaum etwas wissen. Wir lesen in der Zeitung, dass es einen Drohnenangriff im Jemen oder anderswo gab. Aber keiner von uns begreift wirklich, was das bedeutet.

Das Interessante an diesem Film ist, dass er die Extreme aufzeigt, welchen Einfluss diese Technologie auf den Krieg hat. Man muss den Feind weder sehen, noch berühren, geschweige denn in dessen Land reisen. Man schießt ganz einfach, bequem von zu Hause aus. Das trifft im Grunde auf nahezu alle Bereiche unseres Lebens zu. Man hat das Gefühl, alles ist zu jedem Zeitpunkt erreichbar. Und gleichzeitig ist man immer mehr abgeschnitten von allem.”

Nach getaner Arbeit fährt der Drohnenpilot zu Frau und Kindern nach Hause – und fragt sich immer mehr, welchen Sinn sein Wirken hat. Fast sehnt er sich nach einem echten Einsatz, um wirklich zu kämpfen.

Ethan Hawke: “Der Mann, den ich darstelle, erlebt im Grunde eine spirituelle Krise, die aber nicht auf dem Gegensatz zwischen Gut und Böse beruht. Was ihm fehlt, ist die Würde der traditionellen Kriegshandlung. Ein F16-Pilot wirkt plötzlich wie Samurai, wie ein Relikt aus der Vergangenheit.”

“Good Kill” ist die dritte Zusammenarbeit von Regisseur Andrew Niccol und Ethan Hawke nach “Gattaca” und “Lord of War – Händler des Todes”.

January Jones, Jake Abel, Zoe Kravitz und Bruce Greenwood sind ebenfalls mit dabei.

Der Film kommt nun in die europäischen Kinos. Ein deutschsprachiges Premierendatum gibt es noch nicht.

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