"Sonita", die erste afghanische Rapperin

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Von Euronews
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Sonita Alizadeh war 10, als ihr Eltern zum ersten Mal versuchten, sie zu verheiraten. Sonita leistete Widerstand und begann zu rappen. 2014 stellte

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Sonita Alizadeh war 10, als ihr Eltern zum ersten Mal versuchten, sie zu verheiraten. Sonita leistete Widerstand und begann zu rappen. 2014 stellte sie ein Video über Zwangsehen ins Internet und erreichte internationale Bekanntheit.

Mit dem Schicksal der jungen Afghanin, die illegal, rechtlos, ohne Schulbildung und Papiere im Iran lebte, befasste sich die iranische Regisseurin Rokhsareh Ghaem Maghami in der Dokumentation “Sonita”. Ein eindringlicher Steifen, der auf dem Dokumentarfilmfestival in Amsterdam mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.

Sonita Alizadeh: “Meine Mutter hat versucht, mich zur Heirat zu zwingen. Das bedeutet aber nicht, dass sie mich nicht liebte. Das tat sie, aber sie war gezwungen, ihre Augen vor der Liebe zu verschließen, weil sie nicht anders konnte, wegen der Tradition und der Armut. Doch durch meine Songs erkannte sie, was sich in mir abspielte. Und dass ich als Mädchen etwas erreichen, meine Zukunft selbst gestalten kann.”

Rokhsareh Ghaem Maghami begleitete Sonita ursprünglich, um den Kampf der jungen Rapperin um ihre erste Studioaufnahme und die finanzielle Unabhängigkeit von der Familie zu dokumentieren.

Doch am Ende gab die Regisseurin der Mutter eine große Summe Geld, um sie vor der Zwangsheirat zu bewahren.

Rokhsareh Ghaem Maghami: “Die größte Herausforderung war natürlich die Mutter, denn sie wollte ihre Tochter fortgeben. Das Problem war, was geschieht mit dem Film, wenn ich helfe, und was geschieht auf menschlicher Ebene, wenn ich es nicht tute? Wie kann ich einfach dasitzen und zuschauen, wie man sie wegnimmt?”

Sonita musste nicht heiraten. Die Aufmerksamkeit um das Video “Brides for Sale” sorgte dafür, dass sie schließlich ein Stipendium für ein Musikstudium in den USA erhielt, wo sie heute lebt.

Der Film über Sonita ist eine internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung und wurde zu mehreren Festivals eingeladen. Eine Ausstrahlung im deutschen Fernsehen ist ebenfalls geplant.

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