euronews-Reporter Fred Ponsard trifft einen der diesjährigen Neueinsteiger in Cannes, den Türken Mehmet Can Mertoğlu.
In Cannes gibt es nicht nur den Wettbewerb. Wahre Filmperlen, sagen Kenner, zeigen die Parallelsektionen, allen voran die Nebenreihe “Semaine de la Critique”, die junge Filmemacher und deren Erstlingswerken vorstellt. euronews-Reporter Fred Ponsard traf einen der diesjährigen Neueinsteiger, den türkischen Regisseur Mehmet Can Mertoğlu, der sein Spielfilmdebüt Albüm vorstellt.
Mehmet Can Mertoğlu: “Ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, als ich das Drehbuch schrieb und wusste von Anfang an, wie ich den Film drehen und den Rhythmus aufbauen wollte. Ich bin selbst Filmfan und liebe Filme, die dem Zuschauer viel Freiraum lassen.”
“Albüm” handelt von einem scheinbar ganz normalen Mittelstandspaar, er ist Steuerbeamter, sie Lehrerin, mit einem Geheimnis. Sie wollen ein Kind adoptieren, verheimlichen die Adoption jedoch und täuschen eine angebliche Schwangerschaft vor.
Cannes Film Review: ‘Album’ https://t.co/K5uYIlq0WI
— Variety (@Variety) 12 mai 2016
Ein trockener Film mit langen Einstellungen und wenig Dialogen
Mehmet Can Mertoğlu: “Roy Andersson ist offensichtlich eine meine Inspirationsquellen, aber es gibt noch einige andere, wie Jacques Tati, Pierre Etaix, Elia Suleiman, auch Cristi Puiu und Corneliu Porumbiu aus Rumänien. Das sind Regisseure, die ich sehr schätze, deren Filme einen besonderen Rhythmus haben. Ich könnte noch mehr Vorbilder nennen, aber das reicht vielleicht.
Die Figuren in diesem Film repräsentieren auf gewisse Weise die aktuelle Türkei. Es sind keine herausragenden Personen, sondern ganz normale Durchschnittstypen, denen man überall in der Türkei begegnen kann. Der Film ist insofern ein Porträt der Menschen in der Türkei.”
Der Film des erst 27-jährigen Regisseurs kommt im September in die türkischen Kinos. Weitere europäische Premieren sind geplant.