Das Thema Umweltprobleme dominiert den "World Press Cartoon"- Wettbewerb

Das Thema Umweltprobleme dominiert den "World Press Cartoon"- Wettbewerb
Von Dulce Dias
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280 Cartoons aus aller Welt werden noch bis zum 28. Juli in Caldas da Rainha ausgestellt.

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Sie bringen einen zum Nachdenken, Lächeln, Lachen oder zum Weinen - die Zeichnungen des "World Press Cartoon"-Wettbewerbs im portugiesischen Caldas da Rainha. Kurz nach der Preisverleihung wurde am 4. Mai die Ausstellung eröffnet. Vor allem ein Thema zeichnet sich in den Zeichnungen von 2018 ab: die Umweltproblematik.

"Umweltverschmutzung, Ökologie, globale Erwärmung - verschiedene Ansichten derselben Thematik - sind zunehmend präsent", erklärt Zeichner und WPC-Direktor  António Antunes. "Diese Cartoons zeigen eine gestiegene Sensibilität dafür in der Bevölkerung und bei den Cartoonisten. Daneben gibt es klassische Themen wie Trump, Putin, die die politische Agenda sehr prägen -und das spiegelt sich hier, in der Ausstellung wider."

So ging dann auch der Große Preis der Jury an Javier Carbajo und Sara Rojo, die den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für eine Karikatur von Baschar Al-Assad erhielten. Eine Karikatur von zwei Zeichnern ist eine Seltenheit, das weiß auch Sara Rojo:

"Das ist nicht üblich. Normalerweise arbeiten Zeichner allein, aber wir arbeiten gerne zusammen, wir haben bereits früher an anderen Projekten miteinander gearbeitet. Gerade für diese Karikatur haben wir lange bebraucht. Es ist eine Persönlichkeit, die uns selbst interessiert. "

Mehr als 900 Werke aus 68 Ländern wurden eingereicht

Syrien, der in der Türkei getötete saudische Journalist Jamal Khashoggi, Migration, die Wahl des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro oder der Brexit waren einige der Themen, die die Cartoonisten inspirierten. Mehr als 900 Werke, die in 68 Ländern in der Presse veröffentlicht wurden, wurden für den Wettbewerb eingereicht. Eine internationale Jury war für die Auswahl der besten Arbeiten zuständig.

Der in der Schweiz wohnende aus Kuba stammende Karikaturist Ramsés Morales holte sich den ersten Preis in der Kategorie "Editorial Cartoon" mit einer Zeichnung über Kuba:

"Mit all den Veränderungen, die gerade stattfinden, hatte ich die Idee, Kuba in in die Werkstatt zu bringen: Man arbeitet an dem Land, man ist noch nicht fertig. Sie arbeiten, sie sind noch nicht fertig. Es gibt viele Generationen, die sich danach sehnen unser Land, unsere geliebte Insel zu verbessern."

Loblied auf die Siesta

Gesellschaftliche Themen wie die Pädophilie-Skandale in der Katholischen Kirche oder die steigende Computerabhängigkeit waren weitere Themen, die 2018 prägten.

In der Kategorie "Gag Cartoon" ließ sich die Jury von einer Zeichnung des Mexikaners Boligán verführen: Der Titel "Recharge" (Aufladen) ist ein Loblied auf die Siesta und die Entschleunigung des Alltags: 

"Die Zeichnung ist auf den ersten Blick sehr humorvoll", meint der Preisträger. _"Aber sie spiegelt durchaus die Gesellschaft wider, in der wir leben. Ich vergleiche den Menschen mit der Technologie, mit den Handys, die manchmal aufgeladen werden müssen, um zu funktionieren - auch wir Menschen brauchen eine Pause."

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Die 14. Ausgabe der World Press Cartoon-Ausstellung ist im Kultur- und Kongresszentrum von Caldas da Rainha zu sehen. Bis zum 28. Juli werden dort 280 Cartoons aus aller Welt ausgestellt, die das Jahr 2018 festhalten.

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