Harter Stoff: Film über kolumbianische Straßenkinder holt den Hauptpreis von San Sebastián

"Los Reyes del Mondo" von Laura Mora (Film Factory)
"Los Reyes del Mondo" von Laura Mora (Film Factory) Copyright Film Factory
Von EUronews mit EBU/TVE/DPA
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Ein Film, der unter die Haut geht. Die Hauptrollen wurden mit Laiendarstellern besetzt, fünf junge Männer im Alter zwischen 15 und 22 Jahren, die die Gewalt auf den Straßen Kolumbiens am eigenen Leib erfahren

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Das Festival von San Sebastián ist das bedeutendste seiner Art in Spanien und gilt als wichtiges Schaufenster für iberische und südamerikanische Filme.

Der Hauptpreis der diesjährigen 70. Ausgabe, die Goldene Muschel, ging an die Kolumbianerin Laura Mora für ihr Roadmovie "Los reyes del mundo" (Die Könige der Welt), ein Film über Jugendliche, die in Medellín auf der Straße leben.

Die Regisseurin nahm die Aufzeichnung mit bewegenden Worten entgegen und dankte ihren jungen Darstellern. Es sei sehr schwierig, den Film zu drehen, ein Jahr habe es gedauert, aber ihre wunderbaren Darsteller hätten ihr viel über die Schwierigkeiten und die Schönheit des Lebens beigebracht.

Ein Film, der unter die Haut geht. Die Hauptrollen wurden mit Laiendarstellern besetzt, fünf junge Männer im Alter zwischen 15 und 22 Jahren, die die Gewalt auf den Straßen Kolumbiens am eigenen Leib erfahren haben. Fünf Könige ohne Königreich, ohne Gesetz, ohne Familie - auf der Suche nach dem verlorenen Paradies.

Die Schauspielpreise gingen an zwei Nachwuchstalente, die Spanierin Carla Quílez und den Franzosen Paul Kircher. Quílez spielt in "La Maternal" cob Pilar Palomero eine Jugendliche, die ungewollt schwanger wird, und Kircher in "Le Lycéen" von Christophe Honoré einen Jungen, der unter dem Tod seines Vaters leidet.

Sie habe das überhaupt nicht erwartet, sagt die völlig überraschte Carla Quílez. Es sei ihre erste Erfahrung als Hauptdarstellerin in einem Film.

Die Silberne Muschel für die beste Regie erhielt der Japaner Genki Kawamura für "Kyakka" (Hundert Blumen). Es ist eine Mutter-Kind-Geschichte über Gedächtnisverlust, die in langen Sequenzen eine an Alzheimer erkrankte Mutter mit einem Sohn konfrontiert, der in einem Kindheitstrauma gefangen ist.

Der Spezialpreis der Jury ging an das Erstlingswerk des amerikanischen Regisseurs Marian Mathias für sein Werk "Runner". Die Chinesen Dong Yun Zhou und Wang Chao wurden für das beste Drehbuch für den Film "Kong Xhiu" (Eine Frau) ausgezeichnet und den Preis für die beste Kamera erhielt der Argentinier Manuel Abramovich für "Pornomelancolía".

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