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Kunst oder Snack? Jemand hat (schon wieder) Cattelans "Comedian"-Banane im Museum gegessen

Maurizio Cattelan, "Comedian" (2019)
Maurizio Cattelan, "Comedian" (2019) Copyright  Copyright Sotheby's
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Von Elise Morton
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Eine Banane - mit Klebeband an eine Museumswand gepinnt -, das ist "Comedian", ein Konzeptkunstwerk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan. Und die Banane ist wieder einmal von einem Besucher gegessen worden. Es ist nicht das erste Mal und wird wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein.

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Es ist schon wieder passiert. Jemand geht ins Museum, entdeckt Maurizio Cattelans an die Wand geklebtes Bananen-Kunstwerk und will es einfach essen.

Diesmal war der Schauplatz das Centre Pompidou-Metz im Osten Frankreichs. Dort ist der berüchtigte "Comedian" (2019) seit Mai im Rahmen einer großen Retrospektive zum 15-jährigen Bestehen des Museums ausgestellt. Ein Besucher soll die Banane von der Wand geschält und gegessen haben, bevor die Sicherheitskräfte "schnell und ruhig eingriffen", wie das Museum mitteilte.

"Ein verderblicher Gegenstand"

Das Centre Pompidou-Metz schien nicht besonders beunruhigt zu sein. Die Banane sei "ein verderblicher Gegenstand" und werde "regelmäßig gemäß den Anweisungen des Künstlers ausgetauscht", ließ die Mueumsleitung verlauten.

'Comedian' (2019) von Cattelan ist Teil der Aussteillung 'Dimanche sans fin' im Centre Pompidou-Metz
'Comedian' (2019) von Cattelan ist Teil der Aussteillung 'Dimanche sans fin' im Centre Pompidou-Metz Centre Pompidou-Metz / Facebook

Cattelan, der nie eine Gelegenheit für einen Kommentar der eigenen Art auslässt, sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP, er sei enttäuscht, dass der Besucher sich nicht voll engagiert habe. "Anstatt die Banane mit ihrer Schale und dem Klebeband zu essen, hat der Besucher nur die Frucht verzehrt", merkte Maurizia Cattelan an.

Dies ist mindestens das vierte Mal, dass der "Comedian" seit seinem Debüt auf der Art Basel Miami Beach im Jahr 2019 verzehrt wurde. Seitdem sorgt das Werk gleichermaßen für Schlagzeilen und Augenrollen. Die ursprüngliche Version wurde von der Galerie Perrotin für 120.000 Dollar (103.000 Euro) verkauft - und nicht lange danach riss der Performance-Künstler David Datuna sie von der Wand und aß sie mit der Begründung, er sei einfach "hungrig".

Seitdem ist der "Comedian" zu einem der meistdiskutierten - und meistgegessenen - Konzeptkunstwerke der jüngeren Vergangenheit geworden. Im Jahr 2023 bediente sich ein Kunststudent der Seoul National University während einer Cattelan-Ausstellung im Leeum Museum of Art an der Banane, ebenfalls mit der Begründung, er habe Hunger. Und im Jahr 2024 kaufte der chinesische Tech-Unternehmer Justin Sun eine Ausgabe des Werks bei Sotheby's für 6,24 Millionen Dollar (5,3 Millionen Euro) und verspeiste die Banane neun Tage später auf einer Pressekonferenz.

Der Lebenszyklus des Kunstwerks

Trotz des essbaren Charakters des Werks werden bei jedem Verkauf ein Echtheitszertifikat und detaillierte Anweisungen für den Austausch mitgeliefert. Das bedeutet, dass das, was an der Wand hängt, technisch gesehen nie die Originalbanane ist, sondern Teil des fortlaufenden Lebenszyklus des Kunstwerks.

"Im Moment ist es vielleicht das meistgegessene Kunstwerk der letzten 30 Jahre", witzelte das Centre Pompidou-Metz in seiner Erklärung.

Bislang wurden weder Anzeigen bei der Polizei erstattet noch Verbote ausgesprochen. Im Moment hängt das Obst wieder an der Wand - und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis jemand anderes Appetit bekommt.

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