Aus dem Louvre in Paris sind wertvolle Kronjuwelen gestohlen worden, aber das ist nicht der erste gewagte Raubüberfall auf das Museum. Hier ein Blick auf einige andere berühmte Raubüberfälle weltweit.
Vier Diebe haben am Sonntagvormittag mehrere Kronjuwelen von Napoleon und Kaiserin Eugénie aus dem Louvre gestohlen. Sie benutzten den Aufzug eines Umzugslastwagens, um in ein Seitengebäude des Museums in Paris zu gelangen.
Der gewagte Raubüberfall auf das meistbesuchte Museum der Welt ereignete sich kurz nach der Öffnung des Louvre. Besucherinnen und Besucher hielten sich in der Apollo-Galerie aufhielten, wo ein Teil der französischen Kronjuwelen ausgestellt ist.
Der Raubüberfall bei Tageslicht war einer der aufsehenerregendsten Museumsdiebstähle seit Menschengedenken. Zuletzt hatte das Personal in Paris darüber geklagt, dass der Louvre oft überfüllt sei, das zu wenige Personal sei durch die Sicherheitsvorkehrungen überfordert.
Der Louvre hat eine lange Geschichte von Diebstählen und versuchten Raubüberfällen. Einer der berühmtesten Museumsdiebstähle fand 1911 statt, als die legendäre Mona Lisa aus ihrem Rahmen verschwand.
Louvre 1911: "Mona Lisa" von Leonardo Da Vinci
Leonardo Da Vincis "Mona Lisa" ist unbestritten eines der berühmtesten Kunstwerke der Welt und heute die beliebteste Attraktion im Louvre.
Doch vor ihrem Diebstahl war sie außerhalb der Kunstwelt nicht sehr bekannt. Im Jahr 1911 versteckte sich Vincenzo Peruggia, ein ehemaliger Mitarbeiter, im Museum und verließ es mit dem Gemälde unter seinem Mantel.
Nachdem der Louvre den Diebstahl bekannt gegeben hatte, titelten die Zeitungen in aller Welt über das verschwundene Meisterwerk.
Die Mona Lisa wurde zwei Jahre später in Florenz wiedergefunden, nachdem Peruggia versucht hatte, das Gemälde zu verkaufen - eine Episode, die dazu beitrug, dass das Porträt von Leonardo da Vinci zum bekanntesten Kunstwerk der Welt wurde.
Dulwich Picture Gallery in London 1966, 1973, 1981 und 1983: Ein Rembrandt
In einem der bizarrsten Fälle von Kunstraub ist Rembrandts "Jacob de Gheyn III" laut Guinness-Buch der Rekorde zu einem der am häufigsten gestohlenen Gemälde der modernen Geschichte geworden. Es hat den Spitznamen "Rembrandt zum Mitnehmen" bekommen.
Das Bild wurde erstmals 1966 zusammen mit zwei anderen Werken aus der Dulwich Picture Gallery in London gestohlen, dann noch einmal 1973, 1981 und 1983. Das Porträt wurde nach jedem Diebstahl wiedergefunden und ist heute noch in dem Museum zu sehen.
Das tatsächlich meistgestohlene Kunstwerk aller Zeiten ist jedoch das Genter Altarbild, auch bekannt als "Die Anbetung des mystischen Lammes" von Jan van Eyk. Es wurde sieben Mal gestohlen, 1794 von Napoleons Truppen und während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis.
Einbruch im Isabella Stewart Gardner Museum in Boston,1990
Einer der größte Kunstraubstähle in der Geschichte der USA ist auch 35 Jahre später nocht nicht aufgeklärt. Geraubt wurden 13 Werken aus dem Bostoner Isabella Stewart Gardner Museum.
In den frühen Morgenstunden des 18. März 1990 verschafften sich zwei als Bostoner Polizeibeamte verkleidete Männer unter dem Vorwand, sie würden auf einen Anruf reagieren, Zugang zum Museum. Sie überwältigten zwei Wachmänner, fesselten sie mit Klebeband und raubten 81 Minuten lang 13 Kunstwerke, darunter Meisterwerke von Rembrandt, Vermeer, Degas und Manet.
Vermeers "Das Konzert" ist eines der wertvollsten gestohlenen Werke. Die Behörden schätzen den Wert des Kunstwerks auf eine halbe Milliarde Dollar. Museumsbeamte sagen, es sei unbezahlbar, weil es nicht ersetzt werden kann.
Einige der Werke, darunter Rembrandts "Sturm auf dem See Genezareth", wurden aus ihren Rahmen geschnitten. Diese Rahmen hängen bis heute leer im Museum.
Raubüberfälle auf das Van-Gogh-Museum in Amsterdam, 1991 und 2002
Im Jahr 2002 wurden zwei Gemälde aus dem Amsterdamer Van-Gogh-Museum gestohlen. Nachdem sie 14 Jahre lang verschwunden waren, wurden sie 2016 gefunden und an das Museum zurückgegeben. Die Diebe benutzten eine Leiter und Vorschlaghämmer, um in das Museum einzubrechen.
Die Gemälde wurden von der italienischen Polizei gefunden und bei der Mafia in Neapel sichergestellt.
Auch das Van-Gogh-Museum war nur wenige Jahre zuvor - nämlich 1991 - ausgeraubt worden. Damals wurden 20 Gemälde im Wert von schätzungsweise über 400 Millionen Euro gestohlen, darunter das berühmte Gemälde "Die Kartoffelfresser". Sie wurden kurz darauf in einem verlassenen Auto nicht weit entfernt gefunden.
Grünes Gewölbe in Dresden 2019: Juwelen aus dem 18. Jahrhundert
2019 brachen Diebe Vitrinen im Grünen Gewölbe in Dresden, einem der ältesten Museen der Welt, mit einer Axt auf und erbeuteten diamantenbesetzte königliche Juwelen im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro.
Der Diebstahl entwickelte sich zu einer jahrelangen Kriminalstory.
Nach offiziellen Angaben hatten die Diebe drei "unbezahlbare" Schmuckstücke aus dem 18. Jahrhundert erbeutet, die sich aber auf dem freien Markt nicht verkaufen ließen.
Ein Teil der Beute wurde später wieder aufgefunden. Fünf Männer wurden 2023 verurteilt, ein sechster wurde freigesprochen. Doch das Rätsel um den spektakulären Juwelenraub ist nicht völlig aufgeklärt.