Weihnachten allein zu verbringen, ganz gleich ob geplant oder zufällig, lässt Zweifel aufkommen: Soll man an den vertrauten Ritualen festhalten oder den Tag einfach wie jeden anderen behandeln? Und was ist, wenn man eigentlich nicht gern allein ist und dazu neigt, sich einsam zu fühlen?
Weihnachten allein, während sich die Welt um einen herum auf große Familientreffen vorbereitet? Ist es besser, die Zeit zu nutzen, um unerledigte Arbeit nachzuholen, oder sich bewusst ein paar Tage der Selbstfürsorge zu gönnen? Und wie geht man mit dem Gefühl um, einsam zu sein?
Zur Beruhigung: Wenn Sie Weihnachten ohne Begleitung feiern, bedeutet das sozusagen nicht, dass Sie allein sind: Viele Menschen verbringen Weihnachten aus den unterschiedlichsten Gründen in ihrer eigenen Gesellschaft – etwa wegen beruflicher Verpflichtungen oder weil sie dem Fest selbst wenig abgewinnen können. Letztlich gibt es keinen falschen Weg, die Weihnachtszeit zu verbringen.
Alle Jahre wieder - Familienstreit? Nein, danke
Ein Solo-Weihnachtsfest bietet die besondere Chance, sich ganz nach den eigenen Wünschen zu richten – frei von Verpflichtungen.
Ob freiwillig oder unfreiwillig – warum sollte man die besinnliche Zeit nicht auch in der eigenen Gesellschaft genießen können? Entscheidend ist, die Form zu finden, die zu einem passt, und die sollte von der grundsätzlichsten Form der "Nächstenliebe" geprägt sein: der Liebe zu einem selbst.
Bereiten Sie sich daher am besten schon im Voraus in aller Ruhe vor. Besorgen Sie alles, was Sie brauchen, und versuchen Sie, diese Tage bewusst zu genießen. Gönnen Sie sich ruhig etwas mehr als sonst – Sie haben es sich verdient.
Wenn Sie grundsätzlich Tradition schätzen, bleiben Sie dabei, denn Tradition kann Stabilität vermitteln.
Sollten Sie Weihnachten ohnehin nicht feiern, warum nutzen Sie den Tag dann nicht ganz bewusst zur Entspannung? Wie an jedem anderen arbeitsfreien Tag können Sie so lange im Bett bleiben, wie Sie möchten, sich um liegengebliebenen Papierkram kümmern (und sich danach selbst loben) oder den Dingen Zeit widmen, die Sie abseits des Berufslebens glücklich machen. Gibt es einen Film, den Sie schon lange sehen wollten? Oder ein Buch, das schon lange darauf wartet, gelesen zu werden? Vielleicht wartet auch ein kreatives Projekt darauf, endlich angegangen zu werden. Jetzt ist der richtige Moment dafür.
"Ich kann tun und lassen, was ich will"
Was essen Sie am liebsten? Das kann, muss aber nicht die obligatorische Weihnachtsgans sein. Weil Sie frei sind, zu tun und lassen was Sie wollen, sind Sie auch frei von Konventionen. Allerdings tun Chips und Rotwein (vor allem im Nachhinein) nicht unbedingt gut, insbesondere nicht in Massen - sondern wenn, dann lieber in Maßen. Decken Sie sich ein mit Leckereien, die Ihnen wirklich gut tun.
Übrigens: Das Gefühl von Einsamkeit kann jeden einmal überwältigen – und dafür muss man noch nicht einmal unbedingt allein sein. Außerdem ist für viele "Familie" einfach sehr anstrengend. Es gibt sicher manch einen, der Sie für Ihr ruhiges, friedliches und entspanntes Weihnachtsfest ein wenig beneidet.
Wenn Sie wirklich etwas tun möchten, das Sie mit anderen Menschen in Kontakt bringt, sind z.B ehrenamtliche Tätigkeiten über die Feiertage eine schöne Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Und wenn Sie doch nicht so der Typ sind, diese Tage ganz allein zu verbringen, dann gibt es Plattformen, auf denen man sich umschauen kann.
Auf nebenan.de beispielsweise gibt es die Aktion "Wir Weihnachten – Gemeinsam gegen Einsamkeit in der Nachbarschaft“" Über diese Plattform kann jeder eine weihnachtliche Aktion organisieren, etwa zum Kaffeetrinken oder gemeinsamen Essen einladen.
Bei Helpcity finden Menschen in ähnlichen Lebenssituationen eine Möglichkeit zum Austausch.
Die Initiative keinerbleibtallein bringt Menschen zusammen, die an Heiligabend allein sind oder "der Familie entkommen" möchten.