Mit einem Sondergipfeltreffen in Brüssel, zu dem auch die Türkei eingeladen ist, will die Europäische Union das Flüchtlingsproblem in den Griff
Mit einem Sondergipfeltreffen in Brüssel, zu dem auch die Türkei eingeladen ist, will die Europäische Union das Flüchtlingsproblem in den Griff bekommen.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte vor Beginn des Treffens, der Gipfel zeige, dass die Türkei für die EU und die EU für die Türkei unentbehrlich seien. “Große Herausforderungen stehen vor uns”, fügte er hinzu, “eine Antwort darauf ist Solidarität. Ich bin mir dessen sicher, dass Zusammenarbeit der Schlüssel für eine Lösung ist. Die Türkei ist bereit, mit der EU zusammenzuarbeiten, die Türkei ist bereit, der EU beizutreten.”
Die EU-Staaten wollen bei dem Gipfeltreffen über die Umsetzung des im vergangenen November vereinbarten Aktionsplans sprechen. Im Gegenzug für eine Begrenzung des Flüchtlingszustroms waren der Türkei drei Milliarden Euro zugesagt worden.
“Zusammenarbeit mit der Türkei bedeutet nicht, dass wir alles akzeptieren werden”, betonte der französische Staatspräsident Francois Hollande. “Wir sollten insbesondere auf die Maßnahmen achten, die die Presse betreffen. Die Presse muss frei sein, überall und vor allem in der Türkei.”
Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist das Treffen in Brüssel besonders wichtig: Am kommenden Sonntag finden in drei Bundesländern Wahlen statt.
“Europa steht in der Flüchtlingskrise mit dem Rücken zur Wand”, sagt unsere Korrespondentin Gülsüm Alan. “Der Unterstützung durch die Türkei gilt besondere Aufmerksamkeit. Dies ist der zweite Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu innerhalb von drei Monaten. Die Lösung der Flüchtlingskrise ist für Ankara eng mit der Lösung des Syrien-Konflikts verbunden.”