Juncker vor letzter Rede zur Lage der Union

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Von Stefan Grobe
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Euronews-Umfrage unter Bürgern zeichnet überwiegend negatives Bild

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Wie soll sich die Europäische Union entwickeln? Was sollen ihre Prioritäten sein?

Am Mittwoch hält EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seine Rede zur Lage der Union.

Euronews hat in Brüssel Menschen um ihre Meinung gefragt.

"Es wäre gut, wenn die EU mit den Anti-Ausländerbewegungen umgehen würde. Dann wären die Länder vielleicht weniger gespalten."

"Die EU-Kommission sollte dafür sorgen, dass Großbritannien reibungslos aus Europa ausscheidet mit funktionierenden Grenzen. Was gemacht werden muss, muss gemacht werden aber bitte schnell."

"Als erstes brauchen wir eine Fiskalunion, damit einige Länder nicht auf Kosten anderer profitieren."

"Manchmal wird Deutschland einfach zu viel aufgebürdet, weil es allen anderen helfen muss."

"Die EU ist eine Institution von Lügnern und Dieben."

In seiner Rede zur Lage der Union wird Juncker Sicherheit und Immigration an die Spitze der europäischen Tagesordnung setzen.

Er wird die Bildung einer europäischen Grenzpolizei vorschlagen und damit die Verantwortung für die illegale Einwanderung in die Hände der Mitgliedstaaten legen.

Für einige Abgeordnete ist das nicht genug.

Gerolf Annemans von der rechtsgerichteten Gruppe Europa der Nationen und der Freiheit aus Belgien:

"Juncker breitet nur noch seine letzten Ladenhüter vor uns aus. Winzige Kompromisse. Aber er führt Europa nicht, wie es geführt werden muss. Die europäische Kooperation ist praktisch tot. Er hat keinerlei Glaubwürdigkeit und sollte so schnell wie möglich abtreten."

Die Kommission plant Maßnahmen, die die Fairness bei den Europawahlen im nächsten Jahr garantieren sollen. So sollen soziale Netzwerke gezwungen werden, falsche Informationen binnen einer Stunde zurückzuziehen.

Junckers Rede wird seine letzte als Kommissionspräsident sein - was ist sein politisches Erbe? Frage an Jean Quatremer, Brüsseler Korrespondent der französischen Tageszeitung Libération:

"Juncker versteht Europa nicht mehr, weder die Immigrationsprobleme, noch die Probleme der Menschen. Er ist seit 25 Jahren an der Macht, und hat dabei den Kontakt mit den Bürgern verloren."

Die Rede Junckers zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament in Straßburg überträgt Euronews ab 9 Uhr live.

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