Schottland will sich vom Brexit-Chaos abkoppeln

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Von Stefan Grobe
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Schottland will sich vom Brexit-Chaos abkoppeln: Kandidaten zur Theresa May-Nachfolge seien allesamt furchtbar, sagt die schottische Regierungschefin in Brüssel

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Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sieht Schottland und Großbritannien zunehmend auf unterschiedlichen politischen Wegen.

Daher ist sie nach wie vor der Meinung, Schottland wäre besser dran als unabhängiger Staat, unabhängig von London und vom Brexit.

Unterstützung dafür erhoffte sie sich jetzt bei einem Besuch der EU-Institutionen in Brüssel.

Sturgeon: "Verglichen mit 2014 sehe ich große Veränderungen in der Haltung der EU zur Frage einer Unabhängigkeit Schottlands. Nicht jeder in Brüssel unterstützt diese Unabhängigkeit, aber es gibt heute sehr viel mehr Verständnis für unsere Argumente. Natürlich ist nicht zu erwarten, dass die EU bei jedem innenpolitischen Thema eines Mitgliedslandes Stellung bezieht. Andererseits frage ich: welcher EU-Politiker würde sich einer demokratisch herbei geführten schottischen Unabhängigkeit widersetzen?"

Das chaotische Brexit-Verfahren und die "Horror Show", die dabei die britische Regierung liefere, seien Zeichen, dass Schottland sein Schicksal in die eigene Hand nehmen müsse - außerhalb Großbritanniens.

Euronews: "Die Konservativen bereiten derzeit einen Führungswechsel vor - gibt es jemanden unter den zehn Kandidaten, mit dem sie besser zusammenarbeiten könnten als mit Theresa May?"

Sturgeon: "Das ist eine Wahl zwischen dem Teufel und dem Beelzebub... Alle Aussichten sind furchtbar. Ich denke ganz besonders an Kandidaten wie Boris Johnson, Michael Gove oder Dominic Raab, die die Menschen beim Brexit-Referendum in die Irre geführt haben. Dieselben Kandidaten, die mit ihren lächerlichen Maximalpositionen das derzeitige Chaos doch erst herbeigeführt haben. Die Aussicht, dass einer von denen jetzt Premierminister wird, ist katastrophal."

Das britische Außenministerium hielt übrigens Sturgeons Brüssel-Visite nicht für angebracht.

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