Im Grenzgebiet von Österreich und der Slowakei wird der Fremdenverkehr gemeinsam gefördert.
Eine ethnische Minderheit, die im Laufe der europäischen Geschichte fast vergessen wurde. Ihr Erbe und ihre Traditionen werden von einem interregionalen europäischen Projekt unterstützt und gefördert.
Vergessene Geschichte wird wiederbelebt
Tief in slowakischen Wäldern wird vergessene Geschichte wieder zum Leben erweckt. Nicht nur Kinder informieren sich über die Waldleute: Die Hungokárs waren deutschsprachige Holzfäller, die auf Einladung ehemaliger Grundbesitzer in die Region kamen. Ihr Name wurde durch eine Verballhornung des deutschen Wortes 'Die Holzhacker (Holzfäller)' geprägt.
"Sie brachten neue Technologien für den Holzeinschlag, nachhaltigere Methoden zur Bewirtschaftung des Waldes und ihre eigenen religiösen Feiertage mit", Hungokár-Nachfahrin Irena Herchlová. "Ihre Kultur hinterließ einen prägenden Eindruck. Es ist wichtig, dass dieses Erbe bewahrt und der lokalen Bevölkerung und Touristen nahe gebracht wird."
Wiederbelebung alter Traditionen
Die Wiederbelebung längst vergangener Traditionen ist nur eine von vielen Aktivitäten im Rahmen eines europäischen Projekts, um den Tourismus in einer Region anzukurbeln, die im Grenzgebiet von Österreich und der Slowakei liegt.
Investitionen haben die kulturellen Ressourcen und die biologische Vielfalt des Gebiets aufgewertet, darunter die Wiederbelebung eines natürlichen Stausees.
Das Projektbudget betrug 1,45 Millionen Euro, 85 Prozent davon wurden durch die europäische Kohäsionspolitik mittels des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.
Gemeinsam Glück erzeugen
Rund 190.000 Touristen besuchen jedes Jahr die slowakische Seite des Naturgebiets. Silvia Brazdovičová, Nemonet-Projektkoordinatorin, sagt:
"Das Gebiet und die Dörfer sowohl hier als auch in Österreich sind bei Touristen sehr beliebt. Aber Technik und Infrastrukturen waren veraltet, und auch unser Umweltkonzept musste aktualisiert werden. Dank des Projekts können wir Touristen neue und bessere Bedingungen bieten, damit sie diese Region genießen können."
Auf beiden Seiten der Grenze wurde in Ökomobilität investiert, eine Infrastruktur für E-Mobilität und Radfahren entwickelt. Ein Netz neu gestalteter Wanderwege verbindet die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und informiert über kulturelle Besonderheiten und Schutzbemühungen. Radfahrer wie Jakub Malík sind begeistert:
"Dieses Gebiet tut sowohl dem Körper als auch der Seele gut. Man entspannt sich, wenn man sich diese schöne, grüne Umgebung ansieht. Diese Region sollte nicht nur dazu dienen, Holz zu produzieren. Sie sollte auch dazu beitragen, Glück zu erzeugen."