Der russische Gasfluss durch die Ukraine in die EU wurde an diesem Mittwoch unterbrochen, weil sich das ukrainische Gasunternehmen Naftogaz weigerte, Gas aus von Russland besetzten Landesteilen zu beziehen.
Der russische Gasfluss durch die Ukraine in die EU wurde an diesem Mittwoch unterbrochen, weil sich das ukrainische Gasunternehmen Naftogaz weigerte, Gas aus von Russland besetzten Landesteilen zu beziehen.
Die ukrainische Netzkontrollstelle teilte mit, sie könne Teile ihres Pipelinesystems in Luhansk nicht mehr kontrollieren.
Die Ukraine forderte die russische Gazprom auf, ihre Gasflüsse auf eine Verbindungsleitung unter ukrainischer Kontrolle zu verlagern. Dem kam Gazprom schließlich nach.
Experten sagen, die Märkte hätten auf die Störung vernünftig reagiert.
Sowohl Österreich als auch Deutschland hätten angegeben, dass sie von der Störung nicht wesentlich betroffen seien, sagt Simone Tagliapietra von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. Der europäische Erdgaspreis sei am Mittwoch gefallen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass Händler die Störung nicht als wesentlich betrachtet hätten.
Zugleich stellten die Infrastrukturrisiken in der Ukraine ein Risiko für die russischen Lieferungen nach Europa dar, zusätzlich zur Rubel-Problematik, der Zahlung der Gaslieferungen durch europäische Unternehmen.
Unterdessen erklärte die Europäische Kommission gegenüber Euronews, das Problem sei auf den russischen Krieg zurückzuführen. Die Ukraine sei ein zuverlässiger Partner.
„Obwohl sich diese Entwicklungen auf einen Teil des Gastransits in die EU auswirken können, bringen sie kein unmittelbares Problem der Versorgungssicherheit für die EU mit sich", heißt es wörtlich in einer Stellungnahme.
Die EU ist stark auf russisches Gas angewiesen – hofft jedoch, ihre Abhängigkeit bis Ende des Jahres um zwei Drittel reduzieren zu können.