Aserbaidschan liefert bereits Gas nach Europa. Es soll aber in diesem Winter viel mehr werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will in Baku einen Vereinbarung zur Lieferung von Gas aus Aserbaidschan unter Dach und Fach bringen. Geplant ist, dass das Land jedes Jahr etwa 20 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa liefert. Damit soll die direkte Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland verringert werden. Die EU erwartet, dass Russland in diesem Winter die Gaslieferungen nach Europa fast vollständig einstellt, möglicherweise auch komplett. Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen, die die EU gegen Russland ausgesprochen hat.
Das Gas soll durch eine Pipeline von Aserbaidschan über die Türkei bis nach Italien geliefert werden. Das Netz in Osteuropa einschließlich der umstrittenen Nordseepipeline Nordstream wäre damit außen vor.
Die Lieferung aus Aserbaidschan soll vom Sha Deniz-Gasfeld kommen, das als eines der größten Reserven für den fossilen Brennstoff gilt.Bisher hat Aserbaidschan sein Gas unter anderem in die Türkei, nach Bulgarien, Georgien und auch Italien geliefert. Die Lieferungen in die EU würden mit der neuen Vereinbarung aber deutlich gesteigert.