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Chinas Premierminister Li in Moskau: Partner auf Augenhöhe?

Li Qiang und Wladimir Putin in Moskau
Li Qiang und Wladimir Putin in Moskau Copyright Alexey Filippov/Sputnik
Copyright Alexey Filippov/Sputnik
Von Euronews mit AP
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Chinas Premierminister Li Qiang trifft den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Beide Seiten loben die engen Beziehungen. Allerdings ist Russland wesentlich abhängiger von China als umgekehrt.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch den chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang in Moskau empfangen und die engen Handelsbeziehungen mit China gelobt. Aus Sicht von Beobachtern ist Russland in der Beziehung wegen politischer und wirtschaftlicher Abhängigkeiten nur der Juniorpartner.

"Große Pläne für wirtschaftliche Projekte"

Bei dem Treffen im Kreml sagte Putin: "Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich. Die Aufmerksamkeit, die die Regierungen der beiden Länder auf beiden Seiten den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen widmen, trägt Früchte." Mit Blick in die Zukunft erklärte Putin, dass Russland und China "groß angelegte Pläne für wirtschaftliche und andere Projekte" entwickelt hätten.

Chinese Premier Li Qiang attends the meeting with Russian Prime Minister Mikhail Mishustin in Moscow, Russia, Wednesday, Aug. 21, 2024.
Chinese Premier Li Qiang attends the meeting with Russian Prime Minister Mikhail Mishustin in Moscow, Russia, Wednesday, Aug. 21, 2024.Dmitry Astakhov/Sputnik

Russland als Rohstofflieferant

Warme Worte auch von chinesischer Seite: "Die chinesisch-russischen Beziehungen befinden sich auf einem beispiellos hohen Niveau", sagte Li, der zuvor mit seinem russischen Amtskollegen, Premierminister Michail Mischustin, zusammengetroffen war. Bei dieser Unterredung ging es vor allem um Zusammenarbeit im Energiebereich. Mischustin sagte seinem Gast, Russland sei bereits der größte Erdöllieferant Chinas. In naher Zukunft werde man auch bei Erdgas den ersten Platz einnehmen. Deutlich wird, dass Russland für China hauptsächlich ein Rohstofflieferant ist.

Der Westen als gemeinsamer Feind

Das Treffen fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem Russland sich bemüht, einen ukrainischen Einmarsch in die Region Kursk zurückzudrängen, der nun schon in der dritten Woche stattfindet. Und über Nacht erlebte Moskau eine der größten Wellen von Drohnenangriffen auf die russische Hauptstadt seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts. Ob Putin und Li über die Lage in der Ukraine sprachen, war russischen Nachrichten nicht zu entnehmen. China hat versucht sich im Ukraine-Konflikt als neutral zu positionieren, teilt aber mit Russland eine große Feindseligkeit gegenüber dem Westen.

China als Zulieferer für russische Waffen

Nachdem die westlichen Länder als Reaktion auf die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 schwere Sanktionen gegen russisches Öl verhängt hatten, hat China seine Käufe von russischem Öl stark ausgeweitet und seinen Einfluss auf Russland erhöht. Kurz nachdem Putin für eine fünfte Amtszeit im Kreml vereidigt worden war, reiste für ein Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping nach Peking.

Aus einer in diesem Jahr veröffentlichten Bewertung der US-Geheimdienste geht hervor, dass China seine Verkäufe bestimmter Waren an Russland erheblich gesteigert hat. Es geht dabei um Werkzeug, Maschinen, Mikroelektronik und anderen Technologien, die Moskau zur Herstellung von Raketen, Panzern, Flugzeugen und anderen Waffen verwendet.

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