Auf seinen Rückweg nach Rom hat Papst Franziskus gegenüber Reportern gesagt, dass Ärzte, die Abtreibungen durchführen "Auftragsmörder" seien.
Papst Franziskus hat seine Reise nach Belgien mit einer kontroversen Aussage beendet. Erneut verurteilte er Abtreibungen und bezeichnete Ärzte, die sie durchführen, als "Auftragsmörder".
Das sagte er auf einer Pressekonferenz im Flugzeug auf dem Weg zurück in den Vatikan: "Die Ärzte, die sich dafür hergeben, sind, erlauben Sie mir das Wort, sie sind Killer, sie sind Mörder. Und darüber kann man nicht streiten: Man tötet ein menschliches Leben."
Diese Aussage hatte er bereits in der Vergangenheit gemacht. Medienangaben zufolge sagte er zudem gegenüber Journalisten, dass Frauen das Recht auf Leben hätten, sowohl ihr eigenes als auch das ihrer Kinder.
Seine Aussage bezieht sich wahrscheinlich auf Belgiens Vorgehen, die Abtreibungsgesetze des Landes zu überarbeiten und die gesetzliche Grenze für den medizinischen Eingriff von 12 auf 18 Wochen zu verlängern.
Der Papst kündigte zudem die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für den ehemaligen belgischen König Baudouin an. Dieser dankte 1992 für 36 Stunden ab, um die Unterzeichnung eines Gesetzes zu verhindern, das Abtreibung in Belgien legalisierte. Medienangaben zufolge sagte er, dass der König "mutig war." "Denn angesichts eines Todesgesetzes hat er es nicht unterzeichnet und ist zurückgetreten. Es brauchte Mut, man brauchte einen mutigen Politiker, um dies zu tun", sagte er in einer weiteren Bemerkung.
Das Europäische Parlament hat zu Initiativen aufgerufen, die kostenlose und sichere Abtreibungen für alle gewährleisten sollen.
Papst kritisierte zudem auch "übertriebenen Feminismus"
Medienangaben zufolge kritisierte der Papst auch "übertriebenen Feminismus" und betonte, dass die Vermännlichung der Kirche und der Frauen weder menschlich noch christlich sei. In der Kirche spiele die Frau eine wichtigere Rolle als der Mann, so der Papst, der die besondere Bedeutung der Frauen im kirchlichen Leben hervorhob.
Bei seiner Belgien-Reise besuchte er zudem die Katholische Universität Löwen (UCLouvain), um das bevorstehende 600-jährige Jubiläum der Universität zu feiern. In seiner Rede vor den Studenten rief er unter anderen zu globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel auf und beantwortete Fragen von Studenten und Professoren, die ihn in einem Brief nach der Lehre der katholischen Kirche über Frauen gefragt haben.
"In der gesamten Geschichte der Kirche sind Frauen unsichtbar gemacht worden", heißt es in dem Brief. "Welchen Platz haben dann die Frauen in der Kirche?" Er antwortete, dass die Frau wichtiger ist, als der Mann. Franziskus sagte Berichten zufolge auch, dass "eine Frau im Volk Gottes eine Tochter, eine Schwester, eine Mutter ist". Er nannte keine Einzelheiten zu möglichen Reformplänen.