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Ukrainischer Geheimdienst tötet Sicherheitschef des AKW Saporischschja

Das Wrack von Andrei Korotkiys Fahrzeug nach einem Bombenanschlag in Enerhodar, 4. Oktober 2024
Das Wrack von Andrei Korotkiys Fahrzeug nach einem Bombenanschlag in Enerhodar, 4. Oktober 2024 Copyright  Screenshot from AP video 4523339
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Von Christoph Debets mit AP & EBU
Zuerst veröffentlicht am
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Das Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte in Europa. Es versorgte die Ukraine vor der russischen Invasion 2022 mit rund 30 Prozent ihres Strombedarfs. In den ersten Kriegswochen wurde es von russischen Truppen besetzt.

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Der ukrainische Militärgeheimdienst (GUR) hat die Verantwortung für die Ermordung des Sicherheitschefs des Kernkraftwerks Saporischschja übernommen. Der Mann sei ein „Kriegsverbrecher“ und „Kollaborateur“ gewesen.

Der GUR veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal ein Video, das die Explosion eines SUVs zeigt. Stunden später bestätigte das russische Ermittlungskomitee, dass Andrei Korotkiy in Enerhodar, wo sich das Kernkraftwerk befindet, getötet wurde.

Der GUR erklärte, der ukrainische Staatsbürger Korotkiy habe „freiwillig mit Moskau kollaboriert“, nachdem dieses in den ersten Kriegswochen die Kontrolle über die Atomanlage übernommen hatte.

Der Geheimdienst warf Korotkiy vor, persönliche Daten der Arbeiter der Anlage an die russischen Streitkräfte weitergegeben, diejenigen mit einer „pro-ukrainischen Haltung“ hervorgehoben und Veranstaltungen organisiert zu haben, die die „Besatzung“ unterstützten.

„Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums erinnert die Menschen daran, dass jeder Kriegsverbrecher gerecht bestraft wird“, heißt es in einem GUR-Beitrag auf Telegram.

Die Behörden von Saporischschja haben den Mord verurteilt und geschworen, die Verantwortlichen für Korotkiys Mord zur Rechenschaft zu ziehen.

„Dies ist eine schreckliche, unmenschliche Tat“, sagte der Direktor des Kraftwerks Yuri Chernichuk.

„Ein Angriff auf Mitarbeiter, die die Sicherheit der Atomanlage gewährleisten, ist ein rücksichtsloser, unerhörter Schritt.“

Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte AKW Europas und deckte vor der russischen Invasion 2022 mit rund 30 % des Strombedarfs der Ukraine.

Ein russischer Soldat steht im Kernkraftwerk Saporischschja Wache. 1. Mai 2022.
Ein russischer Soldat steht im Kernkraftwerk Saporischschja Wache. 1. Mai 2022. AP/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.

Mindestens drei Menschen – darunter ein sechsjähriges Mädchen – wurden getötet, als in Hirsk, einem Dorf in der Nordukraine ein mit Flüssigerdgas beladenes Auto getroffen wurde..

Dorfvorsteher Andrii Apryshko sagte, der Angriff habe die Gasflaschen explodieren lassen und einen Brand verursacht, der auf ein nahe gelegenes Haus übergriff.

„Sie warfen später eine Granate ab, als wir hier bereits dabei waren, das Feuer zu löschen. Und ich glaube, es gab noch drei weitere Drohnen. Sie ließen uns das Feuer nicht löschen“, sagte er.

Einem Mann wurde bei der Explosion ein Bein abgerissen, ein anderer erlitt nach Behördenangaben Splitterwunden und Verbrennungen.

Angriffe auf Pokrowsk

In der Ostukraine haben die Bewohner von Pokrowsk begonnen, ihre Häuser zu reparieren, nachdem russische Angriffe über Nacht große Schäden angerichtet und vier Menschen verletzt hatten.

Laut der Polizei warf das russische Militär sechs Bomben auf die Stadt ab und beschädigte dabei ein mehrstöckiges Gebäude, drei Häuser und ein Geschäft.

Wie internationale Medien berichten, wurde durch den Angriff rund 80 % der Infrastruktur der Stadt zerstört.

Im Juli unternahm Russland einen erneuten Versuch, Pokrowsk einzunehmen, woraufhin die Behörden die Einwohner, insbesondere ältere Menschen und Familien mit Kindern aufforderten, die Stadt zu verlassen.

Die Militärverwaltung der Stadt teilte mit, dass sich am 4. Oktober noch etwa 13.000 Menschen in Pokrowsk aufhielten, verglichen mit einer Vorkriegsbevölkerung von etwa 60.000.

In Sumy, nahe der Grenze zu Russland, traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Soldaten, die sich im Krankenhaus erholten, und überreichte ihnen Auszeichnungen.

„Danke, dass Sie unser Land verteidigen“, sagte er.

Sumy liegt etwa 32 Kilometer von der russischen Region Kursk entfernt. Dort sind am 6. August ukrainische Truppen einmarschiert, um den militärischen Fokus des Kremls von der Frontlinie in der Ukraine abzulenken.

Selenskyjs hatte am Vortag in Kiew den neuen NATO-Chef Mark Rutte getroffen. Ihm gegenüber wiederholte er seinen Appell zu schnelleren Lieferungen westlicher Waffen.

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