Russische Truppen haben drei weitere Siedlungen in Donezk unter ihre Kontrolle gebracht, darunter den strategisch wichtigen Ort Selydowe.
Russische Streitkräfte haben drei weitere Ortschaften in der Region Donezk eingenommen, darunter die strategisch wichtige Stadt Selydowe, die in den letzten Wochen stark unter russischem Druck stand, wie das ukrainische Open-Source-Projekt DeepState berichtet.
Der ukrainische Generalstab meldete am Donnerstag, dass russische Einheiten versucht hätten, die Verteidigungsanlagen an der Pokrowsk-Front, insbesondere nahe Selydowe, zu durchbrechen. Dabei sei es den ukrainischen Truppen gelungen, diese Angriffe abzuwehren.
Selydowe hatte aufgrund seiner Lage südlich von Pokrowsk als wichtiger Stützpunkt der ukrainischen Armee fungiert. Es bleibt unklar, ob sich die ukrainischen Einheiten rechtzeitig zurückziehen konnten, um einer Einkesselung zu entgehen, und ob die Einnahme nun den südlichen Zugang zu Pokrowsk öffnet.
Das britische Verteidigungsministerium berichtete kürzlich, dass der Vormarsch der russischen Streitkräfte in Richtung Pokrowsk ins Stocken geraten sei, seit Moskau Anfang Oktober den Druck auf Selydowe erhöht hat.
Dem Geheimdienstbericht zufolge könnte Russland die E50-Autobahn, die Selydowe und Pokrowsk verbindet, als zweite Vorstoßroute nutzen.
Das Institute for the Study of War (ISW) weist darauf hin, dass die russischen Kräfte ihre Konzentration auf Selydowe offenbar zu Lasten eines direkten Angriffs auf Pokrowsk verlagert haben, das als Hauptziel Moskaus in dieser Region gilt.
Die Einnahme von Selydowe habe die russischen Truppen stark beansprucht und ihre Kampffähigkeit vermutlich verringert.
Beobachter melden, dass die russischen Streitkräfte ihre Angriffe seit September deutlich verstärkt haben und so schnell vorrücken wie seit Langem nicht mehr.
Laut des ISW wurde den russischen Einheiten möglicherweise befohlen, die Angriffe vor dem Eintreten schwieriger Bodenverhältnisse zu beschleunigen.