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Schlaflose Nächte: Welches EU-Land ist am stärksten von Lärmbelästigung betroffen?

Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur gefährden gefährliche Verkehrslärmpegel fast 112 Millionen Menschen durch ernste langfristige Gesundheitsprobleme.
Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur gefährden gefährliche Verkehrslärmpegel fast 112 Millionen Menschen durch ernste langfristige Gesundheitsprobleme. Copyright  Euronews
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Von Carolina Cardoso & Damaso Jaivenois
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Die Lärmbelastung bedroht die Gesundheit von Millionen von Europäern. Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Störungen sind die häufigsten Folgen.

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Laut dem jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) setzen gefährlich hohe Verkehrslärmpegel fast 112 Millionen Menschen dem Risiko ernsthafter langfristiger Gesundheitsprobleme aus.

Der Straßenverkehr ist die Hauptquelle der Lärmbelastung, von der rund 92 Millionen Menschen in der EU betroffen sind.

Im Vergleich dazu sind 18 Millionen Menschen vom Eisenbahnlärm betroffen. Der Flugverkehr sorgt bei etwa 2,6 Millionen Menschen für Belastung.

In Frankreich ist die Zahl der Menschen, die Verkehrslärm oberhalb der EU-Grenzwerte ausgesetzt sind, mit 24 Millionen am höchsten. Nahezu 90 % davon werden durch den Straßenverkehr verursacht.

Nachts sieht es jedoch anders aus. Hier ist Deutschland Spitzenreiter. Zu dieser Zeit sind mit rund 15 Millionen Menschen die meisten Bürger der Lärmbelastung ausgesetzt.

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung des Landes sind in Luxemburg hingegen fast 70 % der Bevölkerung tagsüber und 50 % nachts schädlichen Lärmpegeln ausgesetzt.

Verkehrslärm ist mit einer höheren Sterblichkeit verbunden

Neben Luftverschmutzung und extremen Temperaturen ist Verkehrslärm eine der größten Umweltgefahren für die Gesundheit in Europa.

Das menschliche Ohr nimmt Geräusche von 0 dB bis 120-140 dB wahr. Ein Flüstern beispielsweise liegt bei 30 dB, ein Gespräch bei etwa 60 dB. Beim Verkehrslärm kann ein Auto 100 dB erreichen, ein startendes Flugzeug 120 dB.

Die Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union stuft jeden Verkehrslärm über 55 dB als gesundheitsschädlich ein.

Langfristige Lärmbelastung stört den Schlaf und belastet zahlreiche Körpersysteme, was zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten, psychischen Störungen und sogar zu vorzeitigem Tod führen kann.

Traffic rolls in front of the Brandenburg Gate and the town hall in Berlin, 18 October, 2024
Traffic rolls in front of the Brandenburg Gate and the town hall in Berlin, 18 October, 2024 AP Photo

Jedes Jahr trägt die Lärmbelastung durch den Verkehr zu 66.000 vorzeitigen Todesfällen, 50.000 neuen Fällen von Herzkrankheiten und 22.000 Fällen von Typ-2-Diabetes bei.

Kinder sind besonders gefährdet. Die EUA warnt, dass Lärmbelästigung das Leseverständnis und das Verhalten beeinträchtigen und sogar zu Fettleibigkeit führen kann.

Die EUA schätzt außerdem, dass der Eisenbahnlärm derzeit zwar weniger Menschen betrifft als der Straßenverkehr, dass seine Auswirkungen jedoch aufgrund höherer Aktivitäten, schnellerer Züge und neuer Infrastrukturen zunehmen könnten.

Empfohlene Maßnahmen

Um das Problem zu lösen, empfiehlt die EUA Investitionen in leisere Verkehrsmittel und eine durchdachte Stadtplanung.

Der Zugang zu Grünflächen, sei es durch einen nahe gelegenen Park oder eine grüne Aussicht, kann ebenfalls dazu beitragen, Stress und Belästigung durch ständigen Verkehrslärm zu verringern.

Natürliche Geräusche wie fließendes Wasser oder Vogelgezwitscher können eine wichtige psychologische Entlastung darstellen.

Was den Flugverkehr betrifft, so ist die einzige empfohlene Maßnahme die Einführung einer nächtlichen Ausgangssperre auf allen Flughäfen.

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