Roboter - zukünftiger Freund und Helfer der Feuerwehr

Roboter - zukünftiger Freund und Helfer der Feuerwehr
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Von Anne Devineaux
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In einem Trainingszentrum testeten Wissenschaftler eines europäischen Forschungsprojekts einen Prototyp.

Die zukünftigen Helfer der Feuerwehr sind Roboter. Beim europäischen Forschungsprojekt "SmokeBot" aus dem Bereich der Robotik entwickelten Forscher einen Prototyp. Er soll Rettungskräfte bei sehr schlechter Sicht oder in Extremsituationen unterstützen.

Euronews-Reporterin Anne Devineaux: "Ein brennendes Gebäude. Dichter Rauch. Ein klassisches Szenario für Feuerwehrleute. Wir sind in einem Trainingszentrum in Deutschland. Gemeinsam mit Feuerwehrleuten testen Wissenschaftler hier einen Roboter-Prototyp, der die Helfer bei Extremsituationen unterstützen soll."

Der große Vorteil des Roboters: Er kann die Risiken bei schlechter Sicht einschätzen. Die Dortmunder Feuerwehr stellte den Experten für Künstliche Intelligenz und Technik ihr Trainingszentrum zur Verfügung, um den mit Sensoren ausgerüsteten Prototyp zu testen.

Erik Schaffernicht, Wissenschaftler an der schwedischen Örebro Universität: "Die innovativste Entwicklung in unserem Projekt ist sicherlich diese Radarkamera hier. Die besteht aus einer Menge von Antennen und Empfängern, die Radarstrahlen aussenden und empfangen und versuchen, daraus ein 3D-Bild der Umgebung zu rekonstruieren."

Aber der Roboter verschafft den Helfern nicht nur eine bessere visuelle Übersicht: Er kann auch gefährliche Stoffe riechen.

"In dieser etwas unscheinbaren Kiste hier hinten verbirgt sich die Nase des Roboters. Das heißt, er ist auch in der Lage zu riechen. Weil in solchen Szenarien mit Feuer kann es immer passieren, dass gefährliche Chemikalien in der Luft sind. Und das ist natürlich etwas, was man wissen möchte", so Erik Schaffernicht.

Der Roboter wird über eine WIFI-Verbindung ferngesteuert. Denn unter extremen Bedingungen wie diesen funktionieren herkömmliche Systeme wie Videokameras nicht. Nach Auswertung der vom Roboter gesammelten Informationen hat man trotz mangelnder Sicht eine Darstellung der Situation. SmokeBot-Projektkoordinator Achim J. Lilienthal erklärt:

"Dazu gehören zum Beispiel Informationen über das 3-D-Aussehen in dem Haus selber, Informationen über die Temperaturverteilung und sogar die Gasverteilung in dem Raum. Das ist natürlich sehr wichtig für die Feuerwehrleute, sodass sie mit einem wesentlich kleineren Risiko dann ebenfalls in dieses Gebäude gehen können."

Aber das System hat auch Grenzen, insbesondere in Bezug auf die Einsatzschnelligkeit. Das soll verbessert werden. Auch weitere Funktionalitäten sind geplant:

"Wir können nur Szenarien angucken, bei denen wir viel Zeit haben. Geschwindigkeit einer Missionsdurchführung ist sehr wichtig, das wird man in der Zukunft angehen müssen, zum Beispiel durch Drohnen. Und auch Personendetektion, was wir bislang noch nicht hatten", so Achim J. Lilienthal.

Nach Auswertung der ersten Testreihe sind die Feuerwehrleute davon überzeugt, dass der Roboter bei Tunnelbränden oder bei Industrieunfällen mit vielfältigen Risiken von Nutzen sein kann. Detlev Harries, stellvertretender Leiter der Dortmunder Feuerwehr:

"Schadensereignisse in Industrieanlagen, wo durchaus Gefahrstoffe vorkommen können, wo die Gebäudeausdehnungen größer sind, wo auch noch mehr an Hindernissen, nicht nur Möbel in einer Wohnung, sondern auch Maschinenöffnungen in Decken, im Boden sein können, die gefährlich für die Einsatzkräfte sind, da kann man durch die Erkundung mit Robotern zusätzliche Erkenntnisse gewinnen und die Sicherheit der Einsatzkräfte sicherlich steigern."

Noch ist der Roboter im Versuchsstadium und noch nicht einsatzbereit. Sind seine sensorischen Fähigkeiten erst ausgereift, wird er eine wertvolle Unterstützung der Einsatzkräfte sein.

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