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Raumanzug einer französischen Sportmarke kommt nächstes Jahr im Orbit zum Test

Oben zu sehen: der EuroSuit-Prototyp für Astronautinnen und Astronauten zum Tragen auf der Internationalen Raumstation ISS.
Der oben gezeigte EuroSuit-Prototyp ist zum Tragen durch Astronautinnen und Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS ausgelegt. Copyright  Courtesy: Decathlon
Copyright Courtesy: Decathlon
Von Anca Ulea
Zuerst veröffentlicht am
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Der beliebte französische Sportausrüster Decathlon entwickelt einen neuen Anzug für Europas Astronautinnen und Astronauten im Orbit. Nächstes Jahr testet die ISS-Crew den Prototyp.

Die französische Sportmarke Decathlon steht für eine große Auswahl erschwinglicher Ausrüstung: vom Wandern über Tennis bis zum Reiten.

Jetzt wagt das Unternehmen den Sprung ins All. Decathlon stellt einen hochmodernen Raumanzug vor, entwickelt für Einsätze zur Internationalen Raumstation (ISS).

Das Projekt entsteht gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES, dem Raumfahrt-Start-up Spartan Space und dem Institut für Raumfahrtmedizin und -technologie MEDES. Ziel ist mehr Sicherheit und Komfort für Astronautinnen und Astronauten in Druckkabinen beim Start und bei der Landung.

Der Anzug heißt EuroSuit. Er ist ein IVA-Anzug für Tätigkeiten innerhalb des Raumfahrzeugs. Er lässt sich in unter zwei Minuten allein an- und ausziehen. Das ist eine Premiere für IVA-Anzüge und soll im Notfall zusätzliche Sicherheit bieten, erklärte Decathlon in einer Mitteilung.

„EuroSuit zeigt, wie weit wir Innovation vorantreiben können. Und zwar über unsere gewohnten Felder hinaus“, sagte Sébastien Haquet, Leiter des Advanced-Innovation-Labors bei Decathlon.

„Das ist eine hervorragende Chance, unser Know-how in Textil- und Produktdesign in einem so anspruchsvollen Umfeld wie dem Weltall einzusetzen“, fügte er hinzu.

Der EuroSuit erhält nächstes Jahr seinen ersten Praxistest. ESA-Astronautin Sophie Adenot will den Prototypen auf ihrer ersten Mission zur ISS ausprobieren. Die Mission heißt εpsilon.

Die französische ESA-Astronautin Sophie Adenot (rechts) nimmt an einer Parabelflug-Trainingseinheit in Bordeaux, Frankreich, teil.
Die französische ESA-Astronautin Sophie Adenot (rechts) nimmt an einer Parabelflug-Trainingseinheit in Bordeaux, Frankreich, teil. ESA – A. Conigli

Adenot prüft den Anzug in Schwerelosigkeit. Sie testet das Anziehen, das Greifen kleiner Gegenstände, die Bedienung eines Touchscreen-Tablets und das Ausziehen.

Fortschrittliche Textilien und Funktionen

Die Arbeit am Prototyp startete Ende 2023. Sie vereint die Stärken der vier Partnerorganisationen.

MEDES entwickelte eine Software, die bei getragenem Anzug die Gesundheitsdaten der Astronautin oder des Astronauten in Echtzeit überwacht. Spartan Space verantwortete die technische Architektur des Anzugs und das Lebenserhaltungssystem.

Decathlon konzentrierte sich auf Ergonomie und Textil. Dazu gehören eine Gitterstruktur für individuell angepasste Helme, leicht zu bedienende Reißverschlüsse für schnelles Ausziehen und anpassbare Größen. Denn Astronautinnen und Astronauten werden im All oft etwas größer.

CNES achtete auf technische und regulatorische Vorgaben. Das passe „zum europäischen Wunsch nach mehr Eigenständigkeit in der bemannten Raumfahrt“, sagte Sébastien Barde, stellvertretender Direktor für Exploration und bemannte Raumfahrt bei CNES.

„Mit dem außergewöhnlichen Know-how unserer Partner bereiten wir sie darauf vor, diesen Anzug zu liefern, wenn es so weit ist“, ergänzte Barde.

Besteht der erste Prototyp die Tests, folgen weitere Funktionen: dichte Drucksysteme, Feuerbeständigkeit, Atmungsaktivität und integrierte Kommunikation.

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