Im Juli flammte die Gewalt fünf Tage lang auf. Die Eskalation vertrieb mehr als 200.000 Menschen und tötete 40. Flüge und Landrouten gerieten ins Stocken.
Eine neue Runde von Kämpfen zwischen Thailand und Kambodscha sorgt bei Reisenden für Unruhe, die zu zwei der beliebtesten Urlaubsziele Südostasiens aufbrechen wollen.
Am Montag eskalierte die Lage: Thailand flog Luftangriffe auf nach eigenen Angaben militärische Anlagen jenseits der Grenze in Kambodscha. Beide Seiten werfen einander vor, zuerst geschossen zu haben.
Die Gefechte kommen nur zwei Monate, nachdem ein US-vermittelter Friedensplan angekündigt wurde. Zuvor hatten die Kämpfe im Juli 40 Menschen das Leben gekostet und die Schließung der Landgrenzen erzwungen. Im November bremste die Explosion einer Landmine die Bemühungen, eine Waffenruhe abzusichern.
Die Gefechte dieser Woche haben erneut Zehntausende vertrieben. Thailändische Behörden sprechen von mehr als 125.000 Menschen, die nun in provisorischen Lagern Schutz suchen. Kambodscha meldet die Evakuierung von mehr als 21.000 Menschen aus drei Grenzprovinzen.
Die Kämpfe beschränken sich bislang auf abgelegene Grenzbezirke, weit entfernt von Städten, die Reisende üblicherweise besuchen.
Trotz der Gefechte: Flüge nach Thailand laufen weiter
Thailand und Kambodscha sind in den Winterferien sehr gefragt, wenn in großen Teilen der Nordhalbkugel Kälte herrscht. Der Konflikt bremst die Reiselust bislang nicht und hat die wichtigsten Touristenzentren noch nicht erreicht.
Die Kämpfe finden weit entfernt von beliebten Reisezielen statt, darunter Bangkok, Phuket, Chiang Mai, Siem Reap und Phnom Penh.
Am Dienstag kam es jedoch entlang der Grenze der thailändischen Provinz Trat zu Zusammenstößen. Sie rückten die Gefechte in die Nähe der Touristeninseln Koh Chang, Koh Kood und Koh Mak. Von den thailändischen Provinzen an der Grenze zu Kambodscha blieb bislang nur Chanthaburi verschont.
Trotz der Angriffe erklärte ein Sprecher der kambodschanischen Luftfahrtbehörde lokalen Medien, die Flüge zwischen Bangkok, Phnom Penh und Siem Reap liefen normal weiter. Teile des Luftraums bleiben jedoch bis auf Weiteres gesperrt.
Die Landgrenzen sind hingegen für Ein- und Ausreise geschlossen. Eine Überquerung auf dem Landweg ist derzeit nicht möglich.
Was sagen die Reisewarnungen?
Das britische Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO) rät von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen in betroffene Abschnitte der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha ab. Begründet wird dies mit anhaltendem Beschuss, Artillerieeinsatz und der Gefahr durch nicht detonierte Landminen.
Mehrere Tempelanlagen entlang der Grenze sind geschlossen, darunter Kambodschas umstrittener Preah Vihear, in Thailand als Khao Phra Wihan bekannt.
Eine weitergehende Reisewarnung für Thailand oder Kambodscha hat das FCDO jedoch nicht ausgesprochen. Große Flughäfen, Badeorte und Städte in beiden Ländern sind geöffnet.
Wichtig für vorsichtige Reisende im Vereinigten Königreich: Ohne eine Warnung vor landesweiten Reisen in Thailand oder Kambodscha sind Erstattungen in der Regel nicht garantiert.