Selenskyj: "Wer Verhandlungen sucht, schlägt nicht absichtlich Zivilisten mit ballistischen Raketen. Um Russland zu zwingen, seine Angriffe einzustellen, brauchen wir eine größere kollektive Stärke der Welt."
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht von Sonntag auf Montag mehr als 80 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. 46 Drohnen seien über Charkiw, Sumy, Kyjiw und mehreren anderen ukrainischen Regionen abgeschossen worden, 31 seien verloren gegangen, ohne Schaden anzurichten.
Eine der Drohnen schlug in einem Wohnhaus in Charkiw ein. Dabei wurden acht Menschen verletzt.
Auf der Social-Media-Plattform X erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass in der vergangenen Woche mehr als 1.050 Drohnen, fast 1.300 Gleitbomben und mehr als 20 Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden seien. Er bekräftigte seine Forderung nach wirksamen Sicherheitsgarantien, um einen langfristigen Frieden zu erreichen. Und: "Wer Verhandlungen sucht, schlägt nicht absichtlich Zivilisten mit ballistischen Raketen. Um Russland zu zwingen, seine Angriffe einzustellen, brauchen wir eine größere kollektive Stärke der Welt."
Am Wochenende hatte Selenskyj mit führenden Politikern aus Europa, Kanada und der Türkei an einem Gipfeltreffen in London teilgenommen, bei dem es um die weitere Unterstützung für sein Land auch ohne die USA und eine Beendigung des Krieges ging. Großbritannien und Frankreich wollen gemeinsam mit der Ukraine einen Friedensplan ausarbeiten. Es zeichnet sich außerdem die Bildung einer "Koalition der Willigen" zur Unterstützung einer Waffenruhe in der Ukraine ab. Nach dem Treffen hatte Selenskyj eingeschränkt, dass das Ende des Krieges seiner Ansicht nach "sehr, sehr weit weg" sei - und sich prompt neue harsche Kritik von US-Präsident Donald Trump zugezogen. Es sei das "schlimmste Statement", das Selenskyj habe machen können, wetterte Trump an diesem Montag.