Europas Monarchien

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Von Euronews
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Das alte Europa und seine Monarchien – einige zaghafte Neuerungen gibt es da schon. Die Machtübergabe zu Lebzeiten praktizieren die Niederländer und ihre Vettern gleich nebenan im Großherzogtum Luxemburg, die auch vom Hause Oranje-Nassau abstammen und auch den “Wilhelmus” singen.

So kann Königin Beatrix nun mit 75 in Rente gehen und ihr Ältester – Willem-Alexander – darf im besten Mannesalter von 46 übernehmen. Das Erstgeborenenrecht gilt hier seit 1983 unabhängig vom Geschlecht. Dass seit 1890 hier immer nur Königinnen regierten, lag schlicht am Fehlen von männlichen Erben.

In Westeuropa gibt es noch 7 Königreiche, ein Großherzogtum und zwei Fürstentümer. Alle sind sie konstitutionelle Erb-Monarchien. Am längsten sitzt nun schon Queen Elisabeth II. in London auf ihrem Thron. Seit dem frühen Tod ihres Vaters 1952. Sie ist jetzt 87 Jahre alt und Aufhören kommt nicht in Frage. Ob ihr ältester Sohn, Prinz Charles, inzwischen 64, jemals König sein – oder als Kronprinz sterben wird, fragen sich da schon manche Untertanen. Und gar nicht so wenige wünschen sich ihren Enkel William mit seiner wunderschönen Kate als nächstes Königspaar. Und danach wird deren demnächst erwartetes erstes Kind folgen – egal ob Junge oder Mädchen.

Der König von Spanien, Juan Carlos I, hält auch nichts vom Abdanken, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht mehr zum Besten steht. Er hat eine Sonderrolle unter den Monarchen Europas gespielt, indem er nach der Diktatur die junge Demokratie tapfer verteidigte. Seit 1975 auf dem Thron, jetzt 75 Jahre alt, und sein Sohn und Thronerbe Felipe ist mit 45 etwa so alt wie der glückliche Niederländer Willem-Alexander. Für die nächste Generation in Spanien ist die Sache noch nicht ganz geregelt. Noch gilt männliche Erbfolge – aber das Kronprinzenpaar hat bisher nur Töchter.

Der König der Belgier, Albert II., kam erst durch den Tod seines kinderlos verstorbenen Bruders auf den Thron – von dem er jetzt aber nicht lassen möchte, obwohl ihm 46% der Belgier nach 19 Königsjahren schon der Gesundheit wegen den Ruhestand wünschen würden. Albert II. wird im Juni 79, sein Sohn Philippe ist 53.

Seit 1991 gilt in Belgien das Erstgeborenenrecht ohne Rücksicht auf das Geschlecht. Durch eben dieses Recht wird sie dereinst Königin von Schweden sein: Kronprinzessin Victoria. Das hatten die Schweden 1980 so festgelegt. Wie lange die heute 35-jährige Victoria noch als Kronprinzessin warten muss, ist ungewiss. Ihr 67-jähriger Papa Carl XVI Gustaf denkt auch noch nicht ans Altenteil.

Ähnlich sieht es im benachbarten Norwegen aus. Seit 1990 ist klar – der übernächste König wird eine Königin – die Tochter des heutigen Kronprinzen Haakon. Wie lange der heute 39-Jährige aber noch warten muss, ist ungewiss. König Harald V, 76, sieht sein Amt als lebenslange Pflicht an.

Ebenso wie die Kollegin in Dänemark. Königin Margrethe ist inzwischen 73, seit 1972 auf dem Thron. Kronprinz Frederik, 44, wird eben warten müssen. Eine Neuerung haben die Dänen 2009 eingeführt: Nach Frederik wird seine älteste Tochter Königin.

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