Liebe, Krankheit, Verbrechen: Der schwierige Kampf gegen Homophobie

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Von Euronews
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Die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen ist in vielen Ländern nach wie vor an der Tagesordnung. Auch in Europa. Gleichzeitig kommt der Kampf gegen diese Diskriminierung aber immer mehr in Fahrt. Seit 2005 wird immer am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie begangen – kurz IDAHO. Gut 60 Länder nehmen daran teil. Es gibt Versammlungen, Demonstrationen, Veranstaltungen. Das Ziel: Die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

Tatsächlich sind Homo- und Transphobie auch in Ländern stark vertreten, in denen man dies nicht unbedingt vermuten würde. So kam es etwa in Frankreich zu teils gewalttätigen Protesten gegen die Homo-Ehe. Das geschundene Gesicht eines verprügelten Homosexuellen sorgte für Empörung. Statistisch gesehen gibt es in Frankreich alle drei Tage einen derartigen Angriff.

Frankreich ist nun das 14. Land weltweit, das die Ehe für alle eingeführt hat. In anderen Staaten sind andere Formen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften möglich. Dagegen ist in vielen Ländern Homosexualität ein Verbrechen, das mit Gefängnis bestraft werden kann. Und in ganzen acht Staaten droht Schwulen, Lesben und Transsexuellen die Todesstrafe.

Doch auch außerhalb dieser restriktiven Staaten hat die Akzeptanz keine lange Tradition. So strich etwa die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität erst 1990 aus der Liste der Krankheiten. Es war damals übrigens der 17. Mai.

Anders ist dies in zahlreichen Ländern, etwa in Afrika oder der arabischen Welt, wo diese Orientierung immer noch als Krankheit, als moralische Verfehlung oder schlicht als Verbrechen gilt.

In Russland ist Homosexualität legal. Noch bis 1993 wurde sie hier als Verbrechen angesehen und erst seit 1999 gilt sie offiziell nicht mehr als Krankheit. 74 Prozent der Russen halten sie jedoch auch heute noch für unmoralisch und einen mentalen Mangel. Derzeit wird an einem Gesetz gearbeitet, das “homosexuelle Propaganda” im ganzen Land unter Strafe stellen soll. In einigen russischen Städten gilt dies schon.

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