Die Boulevardzeitung BILD hat mal wieder einen Coup gelandet, mit dem sie auch jenseits der deutschen Grenzen von sich reden macht – nicht nur in Griechenland. Und sie hat in den sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst mit ihrer Anti-Griechen-Selfie-Aktion.
Wie immer in riesigen Buchstaben verlangt BILD ein NEIN zu weiteren “Milliarden für die gierigen Griechen” – dazu sollen die Leser ein Selfie einreichen, um ihre Ablehnung zu illustrieren.
Der deutsche Journalistenverband DJV hat den sofortigen Stopp der Kampagne gefordert. Gebraucht werde kritischer Journalismus. „Die Griechenland-Politik der Bundesregierung kann man mögen oder ablehnen“, sagt der DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Eine Kampagne, die direkten Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen wolle, verbiete sich aber mit der beschreibenden Aufgabe des Journalismus.
Doch BILD-Chef-Redakteur und Chef-Twitterer freut sich über den Erfolg der Aktion und verteidigt die Hetze in unzähligen Tweets.
Rekord-Teilnehmerzahl bei
Bild</a>-Leser-Aktion gegen neue Milliarden-Kredite! <a href="http://t.co/qpt9odwyeF">http://t.co/qpt9odwyeF</a></p>— Kai Diekmann (
KaiDiekmann) 26. Februar 2015
Auf Twitter gibt es aber auch viel Kritik an der Anti-Griechenland-Selfie-Aktion der BILD. Hier eine Auswahl:
In etwa so,
BILD</a>? <a href="http://t.co/aLNnId9s5V">pic.twitter.com/aLNnId9s5V</a></p>— Thommy Gunz (
sechsdreinuller) 26. Februar 2015
#neinzurBild! Lest richtige Zeitschriften! #bild- pic.twitter.com/I4IKUhjFAn
— Tobias Raff (@tobiasraff) 26. Februar 2015
Vielleicht muss der #Bild mal einer erklären, wo das Geld hin ist: 77% an die Banken. http://t.co/EjbmtC5yMRpic.twitter.com/WeRvCGgSyR
— Danijel Višević (@visevic) 26. Februar 2015