Wie konnte sich der Kopilot im Cockpit einschließen?

Wie konnte sich der Kopilot im Cockpit einschließen?
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Dass einer der beiden Piloten nach Erreichen der Reiseflughöhe kurzzeitig das Cockpit verlässt, um auf die Toilette zu gehen oder um Verpflegung zu

WERBUNG

Dass einer der beiden Piloten nach Erreichen der Reiseflughöhe kurzzeitig das Cockpit verlässt, um auf die Toilette zu gehen oder um Verpflegung zu holen, ist nicht ungewöhnlich.

Der geborgene Stimmrekorder enthält Geräusche, die nach Meinung der Ermittler darauf hindeuten, dass Besatzungsmitglieder in den letzten Minuten vor dem Absturz versuchten, die Cockpit-Tür gewaltsam zu öffnen.

Nach den Flugzeugentführungen am 11. September 2001, bei denen die Terroristen die Cockpits stürmten, wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen installiert, um das Eindringen Unbefugter zu verhindern.

Normalerweise gibt die Besatzung einen Code ein, um sich Zutritt zum Cockpit zu verschaffen. Von innen wird die Tür dann per Knopfdruck entriegelt. Wird die Tür nicht entriegelt, wird die Cockpit-Besatzung per Gegensprechanlage aufgefordert zu öffnen. Für den Fall, dass Pilot, Kopilot oder beide das Bewusstsein verloren haben oder aus einem sonstigen Grund die Tür nicht öffnen können, verfügt die Besatzung über einen Notfallcode. Wird dieser eingegeben, ertönt zunächst ein akustisches Signal. Anschließend ist die Tür für 30 Sekunden entriegelt.

Allerdings kann diese Notfallautomatik im Cockpit ausgeschaltet werden. In diesem Fall kann die Tür fünf Minuten lang ausschließlich von innen geöffnet werden, danach ist sie für zehn Sekunden freigegeben.

Um ein solches Szenario zu umgehen, besteht in US-Flugzeugen eine zusätzliche Regelung: Verlassen Pilot oder Kopilot das Cockpit, muss für die Zeit der Abwesenheit ein anderes Besatzungsmitglied ins Cockpit. In Europa gibt es diese Regelung nicht.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Drei Deutsche wegen Spionage für China festgenommen

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht

Erste Hitzewelle mit fast 30°: Und jetzt kommt der Saharastaub