Dutzende Tote nach Angriff auf Rebellen-Lager im Jemen

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Auch ein Lager mit humanitären Hilfsgütern ist getroffen. Angeblich 98 Prozent der Rebellen-Luftabwehr zerstört.

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In Jemens Hauptstadt Sanaa haben Streitkräfte der saudisch geführten Koalition ein Waffenlager bombardiert, das offenbar unter der Kontrolle der Huthi-Rebellen steht. Die Druckwelle der Explosion riss umliegende Häuser mit, Behörden berichten von mindestens 30 Toten und 300 Verletzten.

“Wir haben bis zu 98 Prozent der Huthi-Luftabwehr zerstört”, sagte ein Sprecher der saudisch-arabisch geführten Koalition. Ein paar Raketen mit kurzer Reichweite gebe es noch, aber die würden die Mission nicht weiter behindern.

Ein Huthi-Rebellenführer beschuldigte die USA, der Saudi-Koalition die Ziele für die Bombardierungen vorzugeben und für den Tod von Zivilisten verantwortlich zu sein. Die Saudis seien nur Diener der Amerikaner. Tatsächlich unterstützen die USA die Koalition aus elf Staaten logistisch, offiziell gehören sie ihr jedoch nicht an.

Millionen Zivilisten sollen laut den Vereinten Nationen im Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Doch auch internationale humanitäre Organisationen sind von den Bombardements betroffen. So soll bei dem heutigen Angriff auch ein Lager der Hilfsorganisation OXFAM zerstört worden sein.

Auch unter den saudi-arabischen Streitkräften gibt es Opfer. So soll am Sonntagabend ein saudischer Grenzsoldat in heftigem Mörser- und Gewehrfeuer gestorben sein.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier fordert jetzt eine internationale Konferenz zum Jemen-Konflikt. “Wir brauchen einen Weg hin zu politischen Gesprächen”, sagte Steinmeier in Brüssel. Einen ersten Vorstoß dazu habe bereits in der vergangenen Woche sein Staatssekretär gemacht, als er in der Region mit Vertretern Saudi-Arabiens und dem Iran gesprochen habe.

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