Die Antwort ist deutlich gewesen: Tausende Brasilianer haben in Sao Paulo, Rio de Janeiro und anderen Großstädten des Landes gegen einen Werbespot
Die Antwort ist deutlich gewesen: Tausende Brasilianer haben in Sao Paulo, Rio de Janeiro und anderen Großstädten des Landes gegen einen Werbespot der regierenden Arbeiterpartei angetrommelt. Mitten im Korruptionsskandal um den staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras lobt die Partei in dem zehnminütigen Rundfunkbeitrag ihren Kampf gegen die Vetternwirtschaft. Der Protest richtet sich aber auch gegen steigende Lebenshaltungskosten.
Unterdessen hat der ehemalige Petrobras-Manager Paulo Roberto Costa vor einem Untersuchungsausschuss des Parlaments mehrere Politiker, darunter auch Mitglieder der Arbeiterpartei, schwer belastet. Sie hätten Bestechungsgelder angenommen. Nicht Petrobras habe die Absprachen angestoßen, sondern Politiker, so Paulo Roberto Costa. Weder der Direktor des Konzerns noch die Unternehmen, die Geld an die Politiker zahlten, hätten die Kartelle erfunden. Der Ursprung des Problems seien die Politiker. Sie hätten 2 Millionen Real für die Kampagne zur Präsidentschaftswahl 2010 gefordert.
Präsidentin Dilma Rousseff saß bis zu ihrer Kandidatur 2010 im Verwaltungsrat des Ölkonzerns. Obwohl sie in dem Bestechungsprozess nicht selbst vor Gericht steht, sind ihre Umfragewerte drastisch gesunken. Seit Wochen gibt es Massenproteste. Die Präsidentin bestreitet, von den Absprachen gewusst zu haben.