"Shades of Truth": Pius XII. der vatikanische Schindler?

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Von Euronews
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Vielleicht war es doch anders? In “Shades of Truth” revidiert ein jüdischer US-Journalist sein negatives Urteil über den Papst der Hitler-Zeit, Pius

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Vielleicht war es doch anders? In “Shades of Truth” revidiert ein jüdischer US-Journalist sein negatives Urteil über den Papst der Hitler-Zeit, Pius XII. Der Film läuft in Cannes außerhalb des Wettbewerbs. David Wall spielt die Rolle des US-Journalisten. Mit von der Partie sind zudem Christopher Lambert und der deutsche Schauspieler Gedeon Burkhard. Der Film stellt den umstrittenen Papst in einem anderen Licht dar: So trägt Pius XII. beispielsweise neben dem päpstlichen Brustkreuz einen gelben Davidstern.

Regisseurin Liana Marabini erklärt: “Manchmal wollen wir die Wahrheit nicht, es ist nicht immer einfach, die Wahrheit zu sehen oder auszudrücken. Im Falle von Papst Pius XII. glauben die meisten, glauben es immer noch, dass er ein Hitler-Freund war, und das ist ganz falsch. Ich wollte diesen unabhängigen Film, den ich allein getragen habe – er wurde von meiner Produktionsfirma finanziert – um Licht ins Dunkel zu bringen.”

Pius XII. führte die katholische Kirche von 1939 bis zu seinem Tode 1958. Er musste die christliche Gemeinschaft durch den Zweiten Weltkrieg und den beginnenden Kalten Krieg bringen. Viele Historiker sind der Meinung, der Pontifex hätte stärker gegen das Massenmord an den europäischen Juden aufbegehren müssen. Ein Verfahren zur Seligsprechung läuft bereits seit 1965 und ist noch immer nicht abgeschlossen.

“Ich sage, er war der vatikanische Schindler, aber das ist falsch. Schindler hat nur 8.000 Juden gerettet, er rettete Millionen. Ich vergleiche ihn auch mit Schindler aufgrund seiner Tapferkeit und der Risiken, die er auf sich genommen hat. Er hat in seiner Position viel gewagt, um Juden zu helfen und vor dem Tod zu bewahren”, so Marabini.

“Shades of Truth” ist ein kontroverser Film, wie jedes künstlerische Werk, das sich mit Papst Pius XII. befasst. In Cannes wird der Film in fünf Kinos im “Palais des Festivals” und auch in der Stadt zu sehen sein.

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