"Marsch des Todes - Weg der Freiheit" - Friedensmarsch nach Srebrenica

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Von Christoph Debets mit REUTERS, dpa
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Rund 5.000 Menschen erinnern mit einem Gedenkmarsch an das Massaker von Srebrenica vor 20 Jahren. Der 100 Kilometer lange “Marsch des Todes – Weg der

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Rund 5.000 Menschen erinnern mit einem Gedenkmarsch an das Massaker von Srebrenica vor 20 Jahren. Der 100 Kilometer lange “Marsch des Todes – Weg der Freiheit” führt sie von Nezuk bei Tuzla nach Srebrenica, wo sie am Freitagabend eintreffen werden. Es ist die umgekehrte Strecke, auf der sich die Bewohner von Srebrenica im Juli 1995 vor den vorrückenden serbischen Truppen in Sicherheit brachten.

“Ich möchte alle Staaten auffordern Völkermord zu verurteilen, egal wo er geschah und wer die Täter waren, damit so etwas nie wieder geschieht”, meint Resid Dervisevic, der zu den Überlebenden von Srebrenica gehört.

Die UNO-Schutzzone Srebrenica war am 11. Juli 1995 von bosnisch-serbischen Truppen eingenommen worden. In den folgenden Tagen töteten die Eroberer rund 8.000 muslimische Jungen und Männer.

Internationale Gerichte stuften das als Völkermord ein. Das offizielle Serbien bestreitet das und spricht nur von einem schweren Verbrechen.

Der serbische Regierungschef Aleksandar Vucic will am Samstag an der offiziellen Gedenkfeier zum 20. Jahrestag des Völkermordes in Srebrenica teilnehmen. Vucic bestätigte seine Teilnahme, nachdem eine britische Resolution im UN-Sicherheitsrat zum Srebrenica-Massaker auf den Widerstand Russlands stößt. Serbien sieht in der Resolution eine einseitige Verurteilung seiner Landsleute als Völkermörder.

2 weeks today until the 20th anniversary of the #Srebrenica genocide. Join us to commemorate http://t.co/0ZqkUSO4PUpic.twitter.com/MULTeQb6I2

— Remember Srebrenica (@SrebrenicaUK) 27. Juni 2015

Russland hat einen eigenen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem das Wort “Völkermord” nicht vorkommt, jedoch die Verbrechen aller Seiten verurteilt werden. Russland soll Serbien versichert haben, dass die britische Resolution in New York keine Chancen habe.

Zwar hatte der serbische Staatspräsident Boris Tadic bereits vor fünf Jahren an den Gedenkfeiern teilgenommen, doch gilt die Anwesenheit Vucics als mächtigere Geste des Aussöhnung, weil Vucic aus dem nationalistischen Lager stammt, das eine größere Nähe zum Großserbischen Gedankengut besitzt, das als Antriebsfeder für das brutale Vorgehen serbischer Truppen gilt.

Channel4 News: Srebrenica massacre: stories of war crimes still taboo 20 years on

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