Skepsis statt Euphorie: Griechen reagieren auf Gläubiger-Abkommen

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Von Nikoletta Kritikou
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Wer erwartet hatte, dass nach einer Einigung mit den Gläubigern in Griechenland pure Euphorie ausbricht, wird enttäuscht. Unmut herrscht gegenüber

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Wer erwartet hatte, dass nach einer Einigung mit den Gläubigern in Griechenland pure Euphorie ausbricht, wird enttäuscht. Unmut herrscht gegenüber der deutschen Regierung, die bis zuletzt auf harte Sparmaßnahmen gepocht hatte: “Deutschland zerstört Europa” titelt eine der großen Tageszeitungen.

Ein Querschnitt durchs Stimmungsbild in Athen, wenige Stunden nachdem aus Brüssel ein Kompromiss gemeldet wurde, ist eher gemischt. Auf der einen Seite ist da die Erleichterung weil ein Grexit verhindert wurde. Doch da ist auch die Angst vor der Zukunft…

“Deutschland hat einmal mehr gezeigt – zum dritten Mal in der modernen Geschichte – dass es Macht ausnutzt, wo es Macht hat und so Europa schwere Wunden zufügt. Es wird nicht einfach sein,Griechenland mit den nordeuropäischen Ländern und Deutschland zu versöhnen”, sagt ein Mann auf dem Athener Sytagma-Platz.

“Wir begeben uns in unbekannte Gewässer”, meint eine Frau. “Deshalb haben wir so viele Kompromisse gemacht. Sonst wären wir ja aus dem Euro ausgestiegen. Doch aus Angst haben wir uns jetzt auf diesen harten Deal eingelassen. Ich bin nun gespannt auf die Details der Vereinbarung”.

“Deutschlands Haltung hat mich nicht überrascht. Es ist ein sehr strenges Land, das durch Regeln funktioniert. Die Priorität dort ist es, sich selbst zu schützen. Deshalb hat das Land eine so starke Wirtschaft”, meint ein anderer Grieche.

“Sehr gespannt haben die Griechen den “Thriller” um die Marathonverhandlungen in Brüssel verfolgt. Viele erwarten sich von der Zukunft nun harte Einschnitte und schwierige Zeiten für das Land. Bis Mittwoch soll die Regierung die Reformvorschläge der Euroländer durchsetzen”, erklärt unsere Korrespondentin Nikoletta Kritikou in Athen.

Den genauen Wortlauf der Brüsseler Erklärung finden Sie hier.

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