Trotz "Vertrauensdefizit": London eröffnet Botschaft in Teheran wieder

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Von Alexandra Leistner
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Großbritannien hat seine Botschaft in Teheran wieder eröffnet. Die Beziehungen mit Iran hätten sich verbessert, so der britische Außenminister Philip

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Großbritannien hat seine Botschaft in Teheran wieder eröffnet. Die Beziehungen mit Iran hätten sich verbessert, so der britische Außenminister Philip Hammond. Die Wahl von Präsident Hassan Ruhani 2013 sowie die Einigung im Atomkonflikt im Juli hätten entscheidend zur Entspannung der diplomatischen Verhältnisse beigetragen.

“Es gibt nach wie vor ein großes Vertrauensdefizit. Doch die symbolische Bedeutung der Entscheidung, Botschaften in beiden Ländern wieder zu eröffnen ist, dass wir miteinander reden wollen. Wir reden über Bereiche, in denen wir gemeinsame Interessen haben. Wir führen zudem regelmäßigen Dialog über Themen, bei denen wir nicht einer Meinung sind. Und darum geht es ja schließlich in der Diplomatie”, so Hammond.

Im November 2011 hatte Großbritannien im Atomstreit harte Sanktionen gegen Iran verhängt. Aus Wut stürmten islamistische Demonstranten die britische Botschaft in der Hauptstadt Teheran. Sie randalierten in dem Gebäude und verbrannten britische Flaggen und Bilder der Queen Elizabeth. London schloss die diplomatische Vertretung daraufhin. Der Angriff wurde damals international scharf verurteilt.

Das Atomabkommen mit der 5+1 Gruppe (den fünf permanenten MItgliedern des UN-Sicherheitsrats und Deutschland) sieht eine schrittweise Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Iran vor. Hammond, der mit britischen Wirtschaftsvertretern nach Teheran reiste, traf sich in diesem Rahmen zu Gesprächen mit Irans Ölminister Bijan Zanganeh.

Fast zeitgleich mit der Wiedereröffnung in Teheran hat auch die iranische Botschaft in London ihren Betrieb wieder aufgenommen. Botschafter haben beide Länder bisher nicht ernannt.

UK foreign sec declares Brit embassy reopened after 4 years pic.twitter.com/saWEG4DmpS

— Julian Borger (@julianborger) August 23, 2015

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