Im Libanon ist weiter kein Ende der politischen Krise abzusehen. Hunderte Menschen gingen in Beirut auf die Straße und protestierten gegen die
Im Libanon ist weiter kein Ende der politischen Krise abzusehen. Hunderte Menschen gingen in Beirut auf die Straße und protestierten gegen die Regierung, gegen Korruption und schlechte Infrastruktur. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt.
Zuvor war ein Krisentreffen der Regierung in der so genannten „Müllkrise“ ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Sechs Minister verließen aus Protest das Treffen. Das Kabinett wies das Angebot eines Anbieters zurück, die Müllentsorgung in Beirut zu übernehmen, wegen zu hoher Kosten.
Seit Juli türmt sich der Abfall, weil eine überquellende Deponie der Hauptstadt geschlossen wurde.
Aufgebrachte Einwohner machen die Regierung für die Zustände verantwortlich. Die Proteste waren am Wochenende so sehr eskaliert, dass vor dem vor dem Büro des Regierungschefs eine Schutzmauer errichtet wurde. Diese Mauer wurde nun nach erneuten Protesten der Bürger wieder abgebaut. Bei den Demonstrationen am Wochenende hatte es mindestens 400 Verletzte und einen Toten gegeben.
Der Libanon steckt in einer politischen Krise, die sich durch den Bürgerkrieg in Syrien dramatisch verschlimmert hat. Seit mehr als 450 Tagen ist das kleine Land am Mittelmeer ohne Präsidenten – seit im Mai 2014 die Amtszeit von Staatschef Michel Suleiman endete. Das Parlament – gespalten in Anhänger und Gegner des Präsidenten Baschar al-Assad im Nachbarland – kann sich nicht auf einen Kandidaten einigen. Ein Ende des gefährlichen Machtvakuums ist nicht in Sicht..