Fast täglich berichten die Medien von Tragödien, bei denen Flüchtlinge ihr Leben verlieren. Dennoch erleben wir in diesen Tagen die größte Zuwanderungswelle seit dem zweiten Weltkrieg.
In Messina auf Sizilien trafen am Samstag 683 Flüchtlinge ein, die von Booten im Mittelmeer gerettet worden sind. Auch zwei Särge kamen in der italienischen Hafenstadt an, nicht alle Menschen hatten die Überfahrt überlebt.
In der Stadt Gevgelija in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien warten etwa 3.500 Menschen pro Tag auf einen Zug, der sie nach Serbien bringt. Das ist aber für kaum jemanden die Endstation.
“Vielleicht Norwegen, vielleicht Deutschland, vielleicht Österreich.” Wohin es ihn am Ende verschlägt, weiß einer der Flüchtlinge noch nicht. “Wir sind aus Syrien, wir haben viele Probleme. Ich bin aus der Stadt Derik. Ich denke, Sie kennen die Probleme in Syrien.”
Unweit der libyschen Küste hält die europäische Union unterdessen eine Rettungsübung ab. Die Matrosen sollen lernen, wie sie sich verhalten müssen, falls ihr Schiff auf ein Flüchtlingsboot trifft.
Einer der Trainer erklärt: “Wir haben zehnjährige Kinder gesehen, die alleine reisen. Ohne Vater und Mutter, ganz allein. Das ist ziemlich hart.”
Zehntausende Flüchtlinge drängen in diesen Tagen in die Europäische Union, rund 100.000 Menschen sind im August nach Deutschland gekommen – so viele wie noch nie zuvor.