Historische Parlamentswahlen in Myanmar: Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat ihre Stimme abgegeben

Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat bei den historischen Parlamentswahlen in Myanmar ihre Stimme abgegeben. Ihre Partei, die Nationalliga für Demokratie (NLD), rechnet mit einem deutlichen Sieg gegen die militärnahe Regierungspartei USDP. Die 70-Jährige äußerte sich nicht. Suu Kyi stand unter der Militärdiktatur fast 15 Jahre unter Hausarrest. Sie selbst darf gemäß der vom Militär ausgearbeiteten Verfassung nicht als Präsidentin kandidieren, weil ihre direkten Angehörigen eine ausländische Staatsbürgerschaft haben.
“Ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt. In unserer Familie erinnerten wir uns gegenseitig daran, Morgen wählen zu gehen. Wir planten, früh aufzustehen, um gleich am Morgen als erstes zum Wahllokal zu gehen”, erzählte eine Wählerin.
Mehr als 30 Millionen Bürger sind zur ersten landesweiten Wahl seit 25 Jahren in dem Vielvölkerstaat in Südostasien aufgerufen. Myanmar war von 1962 bis 2011 eine Militärdiktatur. Zahlreiche Rebellenarmeen kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Zentralregierung. Die letzte Parlamentswahl 1990 hatte die NLD eindeutig gewonnen, doch die Militärs erkannten das Ergebnis nicht an.