Myanmars Militär räumt Wahlniederlage ein

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Von Christoph Debets
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In Myanmar hat die militärnahe Regierungspartei USDP ihre Niederlage bei der ersten freien Parlamentswahl eingeräumt. Aung San Suu Kyis Nationalliga

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In Myanmar hat die militärnahe Regierungspartei USDP ihre Niederlage bei der ersten freien Parlamentswahl eingeräumt. Aung San Suu Kyis Nationalliga für Demokratie (NLD) habe die Wahl mit einem Erdrutschsieg gewonnen. Man akzeptiere das und hoffe Aung San Suu Kyi führe das Land in die richtige Richtung.

Doch die Menschen auf der Straße in Rangun sind skeptisch: “Der Machtwechsel bereitet mir einige Sorgen, weil wir 1990 schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir fürchten, dass das wieder geschieht”, meint der 61-järhige Maung Shwe Tun.

“Ich glaube nicht, dass der Machtwechsel einfach von statten geht. Die amtierende Regierung und die gewählte müssen verhandeln und zusammenarbeiten. Sie müssen Verständnis füreinander haben und großherzig sein”, verlangt der 77-jährige Be Thin.

Fast 90 Prozent der bis Mittwoch von der Wahlkommission erklärten Mandate gingen an die NLD. Suu Kyi selbst gewann ihrem Wahlkreis Kawhmu. Die Friedensnobelpreisträgerin bat den Oberkommandierenden der Streitkräfte General Min Aung Hlaing und Staatspräsident Thinn Sein “zu einen ihnen genehmen Zeitpunkt” um eine Unterredung auf der Basis “nationaler Aussöhnung”.

Auch nach der Machtübertragung an eine zivile, gewählte Regierung werden der Sicherheitsapparat und weite Teile der Bürokratie unter der Kontrolle des Militär bleiben. Beobachter halten daher eine Zusammenarbeit von Suu Kyi und dem Militär für eine Vorbedingung für eine funktionierende Regierung.

Weiterführende Links

Democratic Voice of Burma: Election 2015

Channel NewsAsia: Appointed president will take instructions from me if NLD wins: Suu Kyi

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