Die US-Streitkräfte wollen mit hoher Wahrscheinlichkeit den als Dschihadi John bekannt gewordenen britischen IS-Terroristen Mohammed Emwazi getötet haben.
Eine US-Drohne habe am Donnerstag in der Stadt Rakka mit einer Hellfire-Rakete ein Auto zerstört, in dem sich auch der 27-Jährige befunden haben soll. Rakka ist die De-facto-Hauptstadt der IS-Miliz.
Eine abschließende Bestätigung stehe noch aus, so das US-Militär. Das “Syrian Observatory for Human Rights”, eine in London ansässige Beobachtergruppe, zitierte allerdings Quellen in Rakka, wonach Emwazi tatsächlich tot sei.
“Den Terroristen aus den Reihen der IS-Miliz sei gesagt, dass Ihre Tage gezählt sind und dass Sie besiegt werden”, sagte US-Außenminister John Kerry. “Für die IS-Miliz gibt es keine Zukunft, keinen Weg nach vorne, der nicht zu ihrer Zerstörung führt.”
Der britische Premierminister David Cameron bezeichnete Emwazi als den obersten Henker der IS-Miliz. Sollte sein Tod bestätigt werden, käme dies einem Stoß ins Herz der Terrororganisation gleich.
“Emwazi war ein barbarischer Mörder”, so Cameron. “Er war in den widerwärtigen Videos der Enthauptung britischer Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu sehen. Er stellte eine echte Gefahr für Zivilisten dar, nicht nur in Syrien, sondern in der ganzen Welt und auch im Vereinigten Königreich. Deshalb war dies ein Akt der Selbstverteidigung. Es war gerechtfertigt.”
Dschihadi John tauchte unter anderem in Videos der Enthauptungen zweier US-Amerikaner, zweier Briten und eines Japaners auf. Später wurde er als der in Kuwait geborene und in Großbritannien aufgewachsene Mohammed Emwazi identifiziert.
Hinterbliebene seiner Opfer drückten Erleichterung über seinen Tod aber auch Enttäuschung darüber aus, jetzt ohne Antworten oder die Genugtuung eines Gerichtsprozesses leben zu müssen. Auch auf politischer Ebene forderten Kritiker und Oppositionspolitiker, außergerichtliche Tötungen im Kampf gegen den Terrorismus nicht zur Norm werden zu lassen.
Ein Emwazi nahestehender britischer IS-Terrorist soll unterdessen in der Türkei festgenommen worden sein.