Endspurt mit hohen Hürden beim Klimagipfel in Paris

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Von Euronews
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Nach elf Verhandlungstagen lag in Paris gestern der erste Entwurf eines Klimaabkommens auf dem Tisch – deutlich schlanker als das Ausgangsmaterial

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Nach elf Verhandlungstagen lag in Paris gestern der erste Entwurf eines Klimaabkommens auf dem Tisch – deutlich schlanker als das Ausgangsmaterial vom Wochenende, weil von vielen alternativen Textpassagen befreit, aber noch immer umstritten.

Beobachter warten nun mit Spannung, ob die Verhandlungen über Nacht Fortschritte bei den Kernfragen gebracht haben, wie den Geldtransfers von Industrienationen oder dem ambitionierteren Ziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung, das etwa 100 Entwicklungsländer fordern.

“Es fehlt jetzt gar nicht mehr viel. Die Herausforderung für die Verhandlunsführer ist, das ganze auf das Wesentliche zu beschränken und die anspruchsvollen Teile zu behalten. Wird es dieses Langzeitziel geben? Wird es eine Progression geben, derzufolge die Länder ihre individuellen Ziele jedes Mal höher stecken müssen? Diese Dinge stehen noch immer in Klammern”, so Jenniver Morgan, Leiterin der Abteilung für Klima bei der US-Denkfabrik World Resources Institute.

Morgan fordert die Bildung einer Kerngruppe hochambitionierter Länder, die Blockaden mit einer demonstrativen Einigung im kleineren Kreis durchbrechen und andere Länder so dazu bewegen könnten, ebenfalls mitzuziehen.

Eine Gruppe von 130 Entwicklungsländern beklagt noch immer einen Mangel an bindenden Verpflichtungen für Industrienationen bei den Geld- und Technologietransfers zum Klimaschutz. “Der Text sieht vor, dass die im Jahr 2020 gut 100 Milliarden US-Dollar jährlich betragenden Transfers dann weiter erhöht werden. Unglücklicherweise haben die Länder das bislang noch nicht genauer geklärt”, sagt auch Pierre Cannet, Chef der Klimaabteilung beim WWF Frankreich.

Euronews-Reporter Grégoire Lory: “Der letzte Entwurf erzielte keine Einstimmigkeit und unter den Änderungsideen waren zwar interessante, aber wohl keine entscheidenden Lösungsansätze. Gastgeber Frankreich hat deshalb die Vorgehensweise bei den Nachverhandlungen zu dem für die kommenden Stunden erwarteten neuen Entwurf verändert.”

Aktivisten einer Reihe von Bewegungen beklagten schon gestern, der Entwurf sei zu wenig ambitioniert. Sie veranstalteten vor dem Kongresszentrum des Gipfels bei Paris einen Sitzprotest.

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