Syrien: Hilfsorganisationen sprechen von Hungerkatastrophe in Madaja

Nach Ankunft einer lang ersehnten Hilfslieferung im syrischen Madaja sprechen die beteiligten internationalen Organisationen von einer Hungerkatastrophe in der 40.000 Einwohner zählenden Stadt.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 400 Menschen bis auf die Knochen abgemagert und fast tot. Sie sollen schnellstmöglich evakuiert werden. Ein Kilo Reis habe in der Stadt zuletzt über 270 Euro gekostet. Die Versorgung der Kranken liegt am Boden.
“Wir haben auch bei den dortigen medizinischen Helfern zahlreiche Fälle von Unterernährung gesehen”, sagt Pawel Krzysiek, Sprecher der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. “Sehr viele Leute sind einfach sehr, sehr krank, weil sie nicht die medizinische Betreuung bekommen, die sie brauchen. Sie haben keine Medikamente und leben in Umständen, die die Heilung behindern.”
Madaja wird von Rebellen kontrolliert und ist seit rund einem halben Jahr von Regierungstruppen eingeschlossen. Die Rebellen haben im Norden Syriens ihrerseits die zwei Städte Foah und Kefraya eingekesselt, wo im Rahmen eines von der UNO vermittelten Abkommens ebenfalls dringend benötigte Hilfslieferungen eintrafen.