Kontosperrung wegen Nacktgemälde: Facebook muss in Frankreich vor Gericht

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Von Euronews
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Ein Bild einer nackten Frau hat Facebook einigen Ärger eingebracht – jedenfalls in Frankreich. Das Bild ist ein Gemälde, “Der Ursprung der Welt”, 150

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Ein Bild einer nackten Frau hat Facebook einigen Ärger eingebracht – jedenfalls in Frankreich.

Das Bild ist ein Gemälde, “Der Ursprung der Welt”, 150 Jahre alt, von Gustave Courbet: Es zeigt sehr prominent die weibliche Scham.

Ein Franzose lud es letztes Jahr bei Facebook hoch, die Kommunikationswebseite sperrte daraufhin sein Profil.

Man sehe doch auf Facebook so viel Gewalt, zum Beispiel Morde und Hinrichtungen, sagt der Mann, Frédéric Durand-Baissas. Er würde jedenfalls viel lieber so ein Gemälde sehen und verstehe nicht, warum Facebook Kunst zensiere, aber keine Hinrichtungen. Da blieben für ihn einige Fragen offen.

Der Fall kam vor Gericht, dort aber ging es bis jetzt erst einmal darum, ob die französische Justiz zuständig ist – ja, ist sie, hat jetzt auch ein Pariser Berufungsgericht geurteilt, nach einem ersten Urteil vor fast einem Jahr.

Facebook schreibt in seinen Bedingungen – die jeder Benutzer billigen muss – als Gerichtsstand den amerikanischen Bundesstaat Kalifornien vor – für die französischen Gerichte eine unangemessene Benachteiligung eines Kunden in Frankreich.

Demgegenüber, so die Richter, habe Facebook in Frankreich eine Niederlassung und auch sonst alle Mittel und Möglichkeiten, um ohne weiteres in Frankreich Prozesse zu führen.

Seinerseits hatte Facebook auch argumentiert, der Mann sei gar kein Kunde, weil er den Dienst ja kostenlos nutze. Auch dieser Ansicht schlossen sich die französischen Richter beider Instanzen nicht an.

Somit kann es nun auch um den eigentlichen Fall gehen, also um die Unterscheidung von Kunst und Pornographie sowie die Frage der Meinungsfreiheit im Internet.

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