Virgin-Atlantik-Umkehr: Piloten fordern Verbot starker Laser

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Von Euronews
Virgin-Atlantik-Umkehr: Piloten fordern Verbot starker Laser

Nach einem mutmaßlichen Zwischenfall mit einem Laserstrahl am Sonntag hat die Britische Pilotengewerkschaft BALPA gefordert, starke Laser als Angriffswaffe zu klassifizieren.

Solche Laser sind größer als einfache Laserpointer und lassen sich beispielsweise als Teil von Zielvorrichtungen mit Fernrohr im Internet erwerben. Darunter sind auch besonders starke Geräte, die das Augenlicht selbst bei kurzzeitigem Hineinsehen schädigen.

Die britische Luftsicherheitsbehörde erfasste in den vergangenen Jahren im Schnitt etwa 1500 Fälle, bei denen Unbekannte mit starken Lasern auf Cockpits zielten. Derzeit ist nur das Blenden strafbar. Die Gewerkschaft will auch den unbegründeten Besitz der Geräte verbieten lassen.

“Es ist absolut notwendig, dass die Regierung diese Laser zu Angriffswaffen erklärt, genau wie Messer”, so BALPA-Sprecher Dave Smith. “Die Sorge der britischen Pilotenvereinigung ist, dass so etwas im kritischen Moment bei der Landung passiert, dass beide Piloten geblendet werden und dass das Flugzeug nicht sicher auf der Landebahn aufsetzt. […] Das wäre ein ernster Unfall.”

Am Sonntag war eine Virgin-Atlantic-Maschine auf dem Weg in die USA etwa eine Stunde nach dem Start in London Heathrow umgekehrt. Das Cockpit meldete per Kabinendurchsage, es habe einen Zwischenfall mit einem vom Boden kommenden Laserstrahl gegeben und das Sehvermögen des Copiloten sei eingeschränkt.

“Ich bin eh schon nervös im Flugzeug. Es war mitten im Flug, ich hatte gerade eine Wodka-Cola bestellt, als die Ansage vom Piloten kam. Seine Stimme klang so, als sei es ernst. Das war recht beängstigend, ehrlich gesagt”, so einer der Passagiere an Bord. Für die betroffenen Fluggäste stellte die Gesellschaft kostenfreie Übernachtungen zur Verfügung.

Laut Virgin Atlantic sei die Umkehr eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Nun soll, wenn möglich, ermittelt werden, woher der Laserstrahl kam.