Baskischer Separatistenchef aus Haft entlassen: "Natürlich bleibt Frieden der Weg"

Baskischer Separatistenchef aus Haft entlassen: "Natürlich bleibt Frieden der Weg"
Von Euronews

Der baskische Separatistenführer Arnaldo Otegi ist nach Verbüßung einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren aus einem Gefängnis im nordspanischen

Der baskische Separatistenführer Arnaldo Otegi ist nach Verbüßung einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren aus einem Gefängnis im nordspanischen Logroño entlassen worden. Beim Verlassen der Haftanstalt wurde der 57-Jährige von etwa 300 Anhängern gefeiert.

Sie haben uns ins Gefängnis gesteckt, weil wir auf den Frieden gesetzt haben

Otegi war wegen des Versuchs verurteilt worden, die verbotene Separatistenpartei Batasuna (“Einheit”) neuzugründen. Die Partei war vom spanischen Verfassungsgericht für illegal erklärt worden, weil sie nach Ansicht der Richter einen Bestandteil der Terrororganisation ETA gebildet hatte.

Otegi sagte in Logroño, mit ihm habe ein politischer Gefangener ein spanisches Gefängnis verlassen:

“All diese Kameras hier bedeuten und verdeutlichen, dass es im spanischen Staat noch immer politische Gefangene gibt. Vor sechseinhalb Jahren haben sie uns ins Gefängnis gesteckt, weil wir auf den Frieden gesetzt haben. Ich gratuliere euch für die Beibehaltung dieses Ziels ungeachtet aller Provokationen. Natürlich bleibt Frieden der Weg. Aber auf diesem Weg müssen wir uns bis zum Ende Herausforderungen stellen.”

Otegis Einfluss gilt als mitentscheidend dafür, dass die ETA im Oktober 2011 die Strategie des Terrors aufgab und seither keine Anschläge mehr verübte.

In den 1970er Jahren gehörte Otegi selbst der ETA an. Danach war er lange Zeit einer der führenden Politiker und Sprecher von Batasuna gewesen.

2013 wurde Otegi als Häftling zum Generalsekretär der Separatistenpartei Sortu (“Schöpfen”) gewählt, die sich ausdrücklich vom ETA-Terrorismus distanzierte.

Medienberichten zufolge könnte Otegi künftig eine führende Figur im Lager der separatistischen Linken im Baskenland werden. Seine Anhänger vergleichen ihn mit Nelson Mandela und dem nordirischen Sinn-Fein-Politiker Gerry Adams.

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