Die Vereinten Nationen haben wohlhabende Länder dazu aufgerufen, noch mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Von den 4,8 Millionen Syrern, die in die
Die Vereinten Nationen haben wohlhabende Länder dazu aufgerufen, noch mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Von den 4,8 Millionen Syrern, die in die Türkei, den Libanon, nach Jordanien, Ägypten oder den Irak geflohen sind, sollten reiche Länder mindestens zehn Prozent aufnehmen, so UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in Genf bei einer Sonderkonferenz zur Verteilung syrischer Flüchtlinge.
Wir suchen Platz für 480.000 zusätzliche Personen.
“Wenn es richtig gehandhabt wird, ist die Aufnahme von Flüchtlingen ein Gewinn für alle. Sie bringen neue Fähigkeiten und Erfahrungen in eine alternde Arbeitsbevölkerung. Versuche, sie zu dämonisieren, sind nicht nur beleidigend, sie sind falsch.”
Today, they are refugees.
— UN Geneva (@UNGeneva) 30. März 2016
Tomorrow, they can be students, scientists, workers & caregivers
Ban Ki-moon #withSyriapic.twitter.com/2dTcsnpEXw
UN-Flüchtlingskommissar: “Mehr Solidarität”
Der Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen rief zu mehr Solidarität auf und sagte: “Wir wollen in den kommenden drei Jahren Platz für mindestens zehn Prozent der syrischen Flüchtlinge finden, das heißt für 480.000 Personen. Das scheint viel zu sein, ist es aber nicht, verglichen mit der Zahl, die Syriens Nachbarländer aufgenommen haben. Würde Europa prozentual im Vergleich zu seiner Bevölkerung dieselbe Menge an Flüchtlingen aufnehmen wie der Libanon, müsste es 100 Millionen Flüchtlinge aufnehmen.”Ban: “Mehr Wege für Migranten”
Ban rief zur Schaffung weiterer Wege für Migranten auf. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hofft, dass die Konferenz zu mehr freiwilligen Aufnahme-Versprechen vor allem seitens der wohlhabenderen Länder führt. Dies dürfe aber kein Ersatz für die Aufnahme von Flüchtlingen in Übereinstimmung mit dem internationalem Recht sein, erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Mehr Länder müssten mehr legale Einreise- und Aufenthaltsmöglichkeiten bieten – wie Sondervisa in humanitären Notfällen, Hochschulstipendien, Familienzusammenführungen oder auch private Patenschaften.Die Bundesrepublik biete solche Möglichkeiten seit längerem, erklärte in Genf der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Markus Ederer. Seit 2013 sei im Rahmen humanitärer Aufnahmeprogramme rund 41 000 Syrern die legale Einreise ermöglicht worden. Zudem habe Deutschland dem UNHCR 19 000 Stipendien für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Unabhängig davon seien allein 2015 rund 430 000 Syrer als Asylsuchende nach Deutschland gekommen.